Frage an Oskar Lafontaine von Bernd K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
einer der erfolgreichsten Unternehmer Baden-Württembergs, Herr Prof. Werner (DM Märkte), möchte das bedingungslose Grundeinkommen für alle einführen. Er sieht darin die Chance, echte Bürger-Freiheit, Gerechtigkeit, Selbstständigkeit und Partizipation zu schaffen. Heute wird in der BILD das Konzept von Herrn Althaus, MP Thüringen (CDU), vorgestellt. Wie stehen Sie zu der Idee des bedinungslosen Grundeinkommens?
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Klumpp
27.3.07
Sehr geehrter Herr Klumpp,
im Namen von Oskar Lafontaine danke ich Ihnen für Ihr Schreiben vom 5. März 2007.
Das vorliegende Modell des Grundeinkommens klingt sehr interessant und verlockend.
Verlässt man jedoch die isolierte Betrachtung und stellt das Grundeinkommen in den volkswirtschaftlichen Zusammenhang, ist es fraglich, wie die Idee von Götz Werner in dem kapitalistischen System Deutschlands funktionieren kann. Ganz abgesehen von dem Problem der Finanzierung, untergräbt das Grundeinkommen den Zusammenhang zwischen Arbeit und Verbrauch. Der Fokus läge weniger auf der Arbeit als auf dem Konsum. Das derzeitige marktwirtschaftliche Anreizsystem wäre beseitigt. Unternehmer, befreit von jeglicher Steuerlast, gingen als große Gewinner aus dem System hervor.
Sinnvoller erscheint es, beispielsweise im Hinblick auf den öffentlichen Beschäftigungssektor, Forderungen zu erheben, die politisch und gesellschaftlich umsetzbar sind.
Oskar Lafontaine wünscht Ihnen alles Gute und lässt Sie vielmals grüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Yvonne Ploetz
Mitarbeiterin