Frage an Oskar Lafontaine von Johannes N. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
in letzter Zeit habe ich mich mit unserem Finanzsystem beschäftigt und bin zu folgender Paradoxa gekommen.
Wenn eine Bank jemandem Geld leiht, fordert sie eine Gebühr. Der Schuldner muss nun das Geliehene Geld, plus die Zinsen und mögliche Zinseszinsen zurück zahlen. Dies ist bei jeder Bank üblich. Wie aber kann am Ende jeder seine Schulden bei der Bank begleichen, wenn nur eine begrenzte Summe Geld im Umlauf ist? Wie können hierdurch alle Zinsen bezahlt werden? Ist somit die Verschuldung vorprogramiert?
Wer sich bei einem Zinssatz von 5% 100 Euro von der Bank leiht, muss 105 Euro zurückzahlen. Nur woher nimmt man die 5 Euro, wenn nicht von jemanden anderem?
Man hat ja nur 100 von der Bank bekommen und es gibt nur einen maximalen Anteil von Geld im Umlauf.
Müsste man nicht das Finanzsystem grundlegend ändern, um ein Staat zu haben, der nicht verschuldet ist?
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Nase
Sehr geehrter Herr Nase,
Oskar Lafontaine hat Ihre Anfrage gelesen, und mich gebeten Ihnen zu antworten. In die gleiche Richtung wie Ihre Überlegungen gehen auch die Verfechter der "Freigeldtheorie". Diese Theorie steht jedoch nicht auf der politischen Agenda der Partei DIE LINKE.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Schindel
Büro des Vorsitzenden Oskar Lafontaine