Frage an Oskar Lafontaine von Markus K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
ich habe eine Frage bezüglich der Forderung nach 1400 Euro Arbeitslosengeld:
wenn dies tatsächlich in Kraft treten sollte, glauben Sie, dass dies für einen Arbeitslosen ein Anreiz wäre, wieder arbeiten zu gehen und dort evtl. genauso viel zu bekommen wie für das nichts tun? Am Tag des Inkrafttreten würde die Arbeitslosenzahl um 5 Mio. ansteigen, weil für dieses Geld sich das Arbeiten nicht mehr lohnt.
viele Grüße
Markus Krebs aus Sulzbach am Main/ Franken
Sehr geehrter Herr Krebs
die neue Linke fordert 1400 Euro gesetzlichen Mindestlohn. Einen solchen Mindestlohn gibt es auch in anderen europäischen Staaten. Er führt dazu, dass Menschen nicht mehr zu Löhnen arbeiten müssen, von denen sie und ihre Familien nicht leben können.
Im Bereich des Arbeitslosengeldes plädieren wir für eine echte Versicherungsleistung statt Hartz-IV. Wer jahrzehntlang einzahlt, der hat auch ein Recht darauf, im Falle einer Arbeitslosigkeit nicht in die Armut abzurutschen.
Die große Mehrheit der Arbeitslosen will arbeiten und sucht eine Arbeit. Viele gehen sogar lieber für einen Euro arbeiten, anstatt zu Hause herumzusitzen. Und nur weil einige wenige auf Kosten der Algemeinheit leben, können wir nicht alle bestrafen, die keine Arbeit finden oder zu völlig unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Oskar Lafontaine