Frage an Oskar Lafontaine von Leif Q. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Lafontaine!
Die politische Arbeit, die Sie und Ihre Kollegen in den anderen Parteien leisten, besteht zu einem grossen Teil aus Reden und Sprechen.(Warum gibt es dafür zwei Worte?)
Gibt es in Ihrer Partei Ambitionen eine Gesprächskultur zu schaffen, in der vermieden wird:
-zu beschuldigen?
-zu verurteilen?
-negativ über Personen zu sprechen?
,eine Gesprächskultur, die dem entspricht, was Psychologen Eheleuten empfehlen, um die Kommunikation und das Verständigen zu verbessern -eine gewaltfreie Kommunikation?
Vielen Dank für Ihre politische Arbeit und Ihre Aufmerksamkeit!
Leif Quellenberg
Sehr geehrter Herr Quellenberg,
dass die Gesprächskultur in der Politik von allen Beteiligten bemängelt wird ist das eine. Aber niemand ist offensichtlich in der Lange, das grundsätzlich zu ändern. Als Politiker versuche ich zum Beispiel auszuwählen, welche Talkshow-Einladung ich annehme und welche nicht.
Dennoch gehört die direkte Konfrontration zum politischen Altag. Die Menschen wollen wissen, worin sich die Inhalte und Personen in der Politik unterscheiden. Und wenn gutverdienende Politiker und Verbandsfunktionäre den Menschen erzählen, dass alle den Gärtel enger schnallen sollen (sie es aber selbst nicht tun), dann werde ich auch persönlich und verurteile ein derartiges Agieren.
Mit freundlichen Grüßen
Oskar Lafontaine