Frage an Oskar Lafontaine von Horst M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lafontaine!
Nebenjobs von Fernsehgrößen
Der Wahlkampf geht in die heiße Phase und die unterschiedliche Behandlung der Vertreter verschiedenen Parteien in den Medien ist nicht mehr zu übersehen.
Jetzt hat Zapp einen Beitrag über die Nebenverdienste von Fernsehgrößen veröffentlicht und es stellt sich die bange Frage, wie neutral und objektiv diese noch sein können, bzw. wie viel Abhängigkeit hier induziert wird.
Immer wieder hört man von Konzernen, Banken und Organisationen (z.B. INSM oder Bertelsmann), die versuchen, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen.
Mit Geld kann man alles kaufen. Auch das ist eine Form des Lobbyismus.
Von den Öffentlich-Rechtlichen Medien erwarte ich jedoch eine neutrale, sachliche Berichterstattung, damit ich mir eine objektive Meinung bilden kann.
Das wäre gerade für die anstehenden Wahlen immens wichtig, damit wir Bürger uns anhand objektiver Informationen richtig entscheiden können!
Meine Frage an die Fraktionen des Bundestages ist, wie hier eine objektive Berichterstattung gewährleistet werden kann. Das Internet bietet viele Möglichkeiten sich zu informieren. Dabei muss man bestürzt feststellen, dass hinter vielen neutral erscheinenden Beiträgen eine gezielte Informationsrichtung steht.
Über eine klare Antwort würde ich mich freuen.
Horst Meyer
Flensburg
Sehr geehrter Herr Meyer,
Oskar Lafontaine erhält viele Anfragen und hat mich gebeten Ihnen zu antworten.
Paul Sethe, Ressortchef der Springer-Zeitung „Die Welt“, hat schon 1965 in einem Leserbrief an den SPIEGEL so prägnant geschrieben: Im Grundgesetz stehen wunderschöne Bestimmungen über die Freiheit der Presse. Wie so häufig, ist die Verfassungswirklichkeit ganz anders als die geschriebene Verfassung. Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Journalisten, die diese Meinung teilen, finden sie immer.
Passender kann man es nicht ausdrücken. Das zeigt auch ganz besonders wie die Medien mit der Linken umgehen. Von objektiver Berichterstattung ist da keine Spur zu sehen. Deshalb ist es wichtig alle Medien äußerst kritisch zu betrachten und zu analysieren welche Interessenvertreter sich dahinter verstecken.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Schindel
Büroleiter des Vorsitzenden Oskar Lafontaine