Frage an Oskar Lafontaine von Max M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
am 23.April 2009 nahmen Sie am Tagesschau-Videochat teil. Ich war wirklich erfreut das zu hören und brachte bereits eine WOche vorher mehrere Fragen zur Abstimmung ein von denen sich besonders eine großem Intresse bei den anderen Usern erfreute. Viele andere interessante Fragen wurden von anderen Usern gestellt deren Beantwortung ich freudig erwartete. Leider musste ich dann während des Live-Chats feststellen das besonders die Fragen welche viel Zustimmung erhielten und die interessantesten Themen anschnitten überhaupt nicht zur Sprache kamen. Statt dessen wurden Fragen aus der dritten und vierten Reihe genommen die, wie ihnen warscheinlich während des Chats auffiel, primär auf haltlose Kritik und das immergleiche "Ist nicht machbar"-, "SIe haben eh keine Chance"-und "SED-Kritik" -Gewäsch hinauslief.
Diese Sendung, und speziell die dümmliche Voreingenommenheit ihrer Interviewerin, war doch sehr enttäuschend. Aus diesem Grund möchte ich meine Frage auf diesem Wege an Sie richten. DIe Frage war folgende :
"Was halten Sie von der Möglichkeit die komplette Besteuerung auf die Mehrwertsteuer mit einem Freibetrag einzuführen? Einerseits würde es die Besteuerung erheblich vereinfachen und durch den Freibetrag auch die rechtmäßigen Bedenken der sozialen Gerechtigkeit ausräumen und anderseits würde dieser Freibetrag, bei angemessener Dimensionierung, zu einem bedingungslosem Grundeinkommen werden welches die lange nötige Trennung von Arbeit und Lohn endlich realisiert."
Dies war meine Frage für den Livechat. Sie hatte damals die höchste Anzahl an STimmen und ich hatte fest damit gerechnet das sie zur Sprache kommt.
MIt freundlichen Grüßen
Chris Maximilian Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
Oskar Lafontaine erhält viele Anfragen und hat mich gebeten Ihnen zu
antworten.
Die von Ihnen erwähnte Idee des Steuerfreibetrages wird von verschiedenen Autoren diskutiert. Jedoch werden durch diese Maßnahme nicht die Armen, sondern einzig allein die Vermögenden und Milliardäre entlastet. Denn gleichzeitig mit der Überweisung des Freibetrages, müssten normale Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und Menschen, die auf das Grundeinkommen zur Existenzsicherung angewiesen sind, bei diesem Modell mit einer Mehrwertsteuer von 50 Prozent rechnen und dazu noch dramatische Steigerungen der Lebenshaltungskosten verkraften.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Schindel
Büroleiter des Vorsitzenden Oskar Lafontaine