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Frage von Luca Tom P. •

Wie möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in der Frage "Wolf" umgehen?

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Sehr geehrte/r Luca Tom P.,

vielen Dank für Ihre Frage, welche ich sehr gerne persönlich in meiner Rolle als Abgeordnete Ophelia Nick beantworte. Wenn Sie jedoch eine Antwort aus dem Hause des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erwarten - was ich bei Ihrer Frage fast vermute ;) -  würde ich Sie auf die Internetseite des Ministeriums verweisen. (https://www.bmel.de/DE/serviceseiten/kontakt/kontakt_node.html)

Knapp 150 Jahre lang waren die Wölfe aus Deutschland verschwunden. Seit dem Jahr 2000 gilt der Wolf in Deutschland nun wieder als heimisch. Ausgehend von Sachsen hat sich dieser wieder im ganzen Land verbreitet, besonders in Ostdeutschland. Es ist davon auszugehen, dass die Population stetig weiter wächst. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass der Wolf wieder Platz in unserer Natur gefunden hat.

Jedoch stehen hier der Artenschutz und die Landwirtschaft bzw. besonders die Haltung von Weidetieren ohne Frage in einem Spannungsverhältnis.

Wie im Koalitionsvertrag beschrieben, streben wir einen möglichst konfliktfreien Weg an, welcher das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf ermöglicht. Dafür werden wir in einen institutionalisierten Dialog "Weidetierhaltung und Wolf" mit relevanten Organisationen und Verbänden treten. Zum einen wird das Erfassen der Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe durch eine Überarbeitung der Monitoring-Standards realitätsgetreu abgebildet und zum anderen wird den Ländern ein regional differenziertes Bestandsmanagement, welches europarechtskonform ist, angeboten.

Unsere Aufgabe als PoltikerInnen ist es, dass Tierhalterinnen und Tierhalter in dieser Frage unterstützt werden, sodass die Tierhaltung finanziell, personell sowie ohne Angst weiterhin möglich ist.

Ich persönlich halte mit einer Freundin gemeinsam selber eine Schafsherde und kenne die Herausforderungen aus erster Hand - und, dass dies herausfordernd ist, kann ich Ihnen versichern.

Insbesondere kleinere Betriebe mit Weidetierhaltung bspw. Schaf- und Rinderhaltung sind von der Rückkehr des Wolfes in besonderer Weise betroffen. Die Weidetierhaltung ist in mehrerer Hinsicht unersetzbar: hier steht neben der Produktion von erstklassigen Lebensmitteln nicht nur die Tiergesundheit und das Tierwohl im Vordergrund, sondern ebenso die Landschaftspflege und Offenhaltung unserer Kulturlandschaften. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten benötigen genau diese Art der Bewirtschaftung, um sich wohl zu fühlen.

 

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ophelia Nick

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