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Frage von Andreas B. •

Frage an Oliver Snelinski von Andreas B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Werter Herr Snelinski,

zur Bundestagswahl treten hier in Berlin ja 24 Parteien an mit unterschiedlichsten politischen Richtungen und Schwerpunkten. Haben Sie sich in keiner dieser Parteien wiedergefunden? Mit dem organisatorischen und finanziellen Rückhalt einer solchen Organisation ist es doch einfacher bei Wahlen erfolgreich zu sein. Woraus nehmen Sie Ihre Zuversicht, allein genügend Wählerstimmen zu bekommen?

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Entschuldigen Sie die späte Rückmeldung, aber die Geburt unseres zweiten Kindes spannt mich zeitlich stark ein (im positiven Sinne).

Die Zuversicht nehme ich aus meiner Überzeugung. Ich bin der Meinung, dass der Wahlkreisvertreter, den man mit der Erststimme wählt, unabhängig (parteifrei) sein muss, um die Interessen der Bürger*innen im jeweiligen Wahlkreis vertreten zu können.

Parteifreie Kandidaten sind DER direkte Draht zwischen Bürger*innen und Bundestag. Sie können bei jedem Thema frei entscheiden, welche Partei das beste Angebot für die Bürger*innen im Wahlkreis hat und dementsprechend abstimmen. Gemeinsam mit den Bürger*innen können sie Themen besprechen und diese in den Bundestag einbringen. Wenn man das auf alle 299 Wahlkreise überträgt, hätten wir im Bundestag 50% Parteivertreter sitzen und 50% parteifreie Kandidaten, die ihre jeweilige Region (Wahlkreis) vertreten. Abstimmungen wären wieder spannend und demokratisch und die Bürger*innen fühlen sich besser vertreten, weil sie ihren parteifreien Kandidaten im Bundestag haben.

Natürlich habe ich nicht die finanziellen Mittel, um alle Bürger*innen auf einen Schlag zu erreichen, deswegen trete ich immer wieder für Berlin-Lichtenberg an (3. Bundestagswahl), in der Hoffnung, dass die Bürger*innen diese Idee weitertragen und sich die Zahl der Wähler*innen/Stimmen stetig erhöht. Zudem müsste eine öffentliche Diskussion über "parteifreie Kandidaten" stattfinden, so dass die Bürger*innen sich einmal damit auseinandersetzen, welche Anforderungen sie eigentlich an einen Wahlkreisvertreter haben.

Ich freue mich, wenn Sie diese Idee überdenken, gern weitersagen und vielleicht bekomme ich am 24. September 2017 auch Ihre Erststimme. Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Oliver Snelinski