Moin Herr Krischer, ich bin sehr verwundert über die Umweltpolitik der Grünen, in Bezug auf die E-Mobilität. Wenn alles bald einen Akku besitzt, ist dies nicht auch sehr schädlich für die Erde?
Grade der Abbau von Lithium, Kobalt, Mangan und anderen benötigten Stoffen ist doch sicher auch schädlich für Luft, Land und Wasser. Wie können die Grünen grade die E-Mobilität so hypen?
Ich bin zwar noch jung, habe allerdings bis jetzt immer die Grünen gewählt. Nur diese Legislaturperiode werde ich es nicht können. Ich würde gerne verstehen, warum grade Akkus unsere Welt grüner machen sollen.
Vielen Dank im voraus für eine Antwort und trotzdem alles Gute für die Wahl.
Mit freundlichen Grüßen
A. P.
Hallo Frau P.
danke für Ihre Frage. Mit Abstand die meisten kritischen Rohstoffe werden für Akkus im Bereich Computer/ Digitales eingesetzt, aber auch bspw. in der Herstellung von bestimmten Metallen. Diese Bereiche müssten Sie ggf. auch in den Blick bei Ihrer Kritik nehmen.
Wirklich kritisch ist m.E. nur die Verwendung von Kobalt, egal in welchem Bereich. Hier geht der Trend bei den Batterien für EAutos aber ganz klar in Richtung Alternativen. Ich gehe davon aus, dass in 5 bis 10 Jahren kaum noch "frisch" abgebautes Kobalt verwendung findet. Die ersten EAutos fahren schon mit Kobalt-freien Batterien. Der Trend wird weitergehen, weil die Alternativen billiger sind. Wenn Sie sich unter oliver.krischer@bundestag.de melden, schicken ich Ihnen eine Studie zu, die sich mit der Rohstofffrage bei Batterien für Elektroautos auseinandersetzt.
Die CO2 Bilanz bei Elektroautos ist deutlich besser als bei Verbrennern oder PKW, die mit Brennstoffzelle und Wasserstoff betrieben werden. Sicherlich gibt es auch "Pferdefüße" bei der Elektromobilität, die sind aber vergleichbar klein und lösbar.
Beste Grüße,
Oliver Krischer