In der Risikobewertung des RKI vom 28.2.22. wird die Impfung nicht mehr zum Fremdschutz empfohlen und zeigt sich an der hohen Zahl der Impfdurchbrüche. Wie stehen Sie aktuell zur Impfpflicht?
Sehr geehrter Herr Krischer,
die offenen Briefe des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin möchte ich bekräftigen und Sie bitten, umfassende Informationen bei Ihrer Entscheidung bezüglich der Impfpflicht zu berücksichtigen. Die Impfung wurde millionenfach als alleinige Rettung aus der Pandemie angeführt und hat bisher die Verheißungen nicht erfüllt. Im allgemeinen Leben gilt, wenn eine Maßnahme wiederholt versagt hat, suche eine andere Lösung. Wieso sollte die gleiche Maßnahme als Pflicht und unter Aussetzung eines Grundrechts nun die Lösung sein? Ich bitte Sie die Impfpflicht abzulehnen.
Sehr geehrte Frau S.,
für mich ist das Impfen ein wichtiger Bestandteil zum Infektionsschutz und damit ein Baustein im Weg aus der Pandemie. Ich orientiere mich dabei an den wissenschaftsbasierten Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).
Natürlich stellt eine allgemeine Impfpflicht zweifelsohne einen Eingriff in die Grundrechte dar. Gegenüber wiederkehrender Lockdowns mit starken Kontaktbeschränkungen und gravierender Folgen insbesondere für Kinder, aber auch ökonomischen Folgen, ist eine Impfpflicht das mildere Mittel.
Deshalb habe ich mich für eine allgemeine (altersgestufte) Impfpflicht ausgesprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Krischer