Frage an Oliver Krischer von Clemens L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Krischer,
am 25.02.2012 haben Sie im Rahmen des sogenannten "Autobahnaktionstages" als Redner an einer Kundgebung in Jülich teilgenommen. Auf dieser Veranstaltung wurde von einem Ihrer Vorredner, Matthias Eickhoff, die Mitarbeiter der Forschungszentrums Jülich als "Kriminelle, denen wir das Handwerk legen werden" bezeichnet. Laut Jülicher Nachrichten (siehe http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/juelich-detail-an/2151214?_link=&skip=&_g=Atommuell-Transport-Demonstration-ohne-Konfrontation.html ) sahen Sie keinen Anlass dieser Aussage etwas zu entgegnen bzw. dies richtigzustellen.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Bund Mehrheitseigner der Forschungszentrum Jülich GmbH ist und Sie Mitglied des Bundestages sind, frage ich Sie nun: Sind die Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich in Ihren Augen Kriminelle, denen man das Handwerk legen sollte?
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Listner
Sehr geehrter Herr Listner,
herzlichen Dank für Ihre Frage über Abgeordnetenwatch..
Anders als in dem Bericht der Jülicher Zeitung dargestellt, habe ich Herrn Matthias Eickhoff nach dessen Rede aufgefordert, sich für seine entgleiste Bemerkung über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich zu entschuldigen. Das habe ich noch mal per eMail nach der Demo noch mal wiederholt. Ich habe das auch gegenüber der Jülicher Zeitung richtig gestellt.
Ich bin wie jeder andere Teilnehmer und Gastredner einer Kundgebung nicht dafür verantwortlich, was andere Redner sagen. Erst recht kann ich niemanden verpflichten, sich im Nachhinein zu seiner Rede zu verhalten. Das liegt allein in der Verantwortung der Rednerinnen und Redner. Ich selbst halte die Bemerkung von Herrn Eickhoff für völlig daneben, und kann mich dafür im Namen der übergroßen Mehrheit der TeilnehmerInnen nur entschuldigen.
Daneben finde ich allerdings auch die Äußerungen von Herrn Rachel zu meiner Person. Herr Rachel sollte sich dümmliche Kommentare sparen, ist er es doch, der als Mitglied der Bundesregierung verantwortlich ist für den desaströsen Umgang mit den Jülicher Atomaltlasten, einschließlich der fehlenden Transparenz darüber. Bis zu Veranstaltung am letzten Montag in Jülich hat Herr Rachel nicht einmal den Mut gehabt, sich offen zum Umgang mit den Folgen Castoren, verstrahlter Reaktorbehälter, verseuchtem Erdreich usw. zu äußern. Zur Lösung der Probleme und Klärung der offenen Fragen ist er bisher ein Totalausfall gewesen.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Krischer
Mitglied des Bundestages