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Frage von Andre K. •

Frage an Oliver Höfinghoff von Andre K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Höfinghoff,

wie für Sie ohne Probleme erkennbar war, ist Ulrich Eberhardt selbst Inhaber des Accounts @hirtlitschka. Er versucht offensichtlich diese Plattform für eine private Auseinandersetzung zu missbrauchen. Obwohl es sich um ein ehemaliges Parteimitglied der Piratenpartei handelt, welches dafür bekannt ist seinen Frust über die Partei regelmässig zu kommunizieren, versuchen Sie die Provokation diplomatisch zu beantworten. Ich muss gestehen, dass ich die deutliche Antwort über Twitter deutlich passender fand. (Es war eine Diskussion im privaten Rahmen und die Ausdrucksweise ist tatsächlich Umgangssprachlich.)

Dies bringt mich zu meiner Frage...
Angenommen Sie ziehen ins Abgeordnetenhaus ein. Wie stellen Sie sich die Kommunikation mit den Bürgern vor ? Einerseits wären Sie parlamentarischer Repräsentant, andererseits ist es gerade Ziel der Piratenpartei niedrige Zugangshürden zur Politik zu schaffen, was sicherlich auch beim Punkt Sprache anfängt...

Es ist sicherlich eine schwierige Frage, da Sie noch nicht in der Situation sind, aber wie denken Sie werden Sie die Spagat zwischen Amtsdeutsch, diplomatischer Ausdrucksweise und klarer verständlicher Sprache der Bürger meistern ? Wie wollen Sie sich im Amt präsentieren, dass Sie nicht wie viele Ihrer Kollegen als "abgehoben und Weltfremd" wahrgenommen werden, aber gleichzeitig auch nicht in der Politik ernst genommen werden ? Gibt es Unterscheidungen zwischen privatem und offiziellem Rahmen ?

Ich gebe zu, meine Frage ist sehr schwammig formuliert, aber evtl. können Sie uns ja einen kleinen Eindruck Ihrer Ansprüche an sich selbst "als Repräsentant" vermitteln.

Grüße
André Kasper

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Hallo Herr Kasper,

dieser Spagat ist sicherlich, wie Sie schon bemerken, nicht ganz einfach. ich werde mich da einfach auf meinen gesunden Menschenverstand verlassen müssen. Ich verhalte mich da, zumindest versuche ich es, plattform-passend zu verhalten.

Als Beispiel kann gern die Diskussion mit Herrn @Hirlitschka dienen. Auf Twitter müssen Antworten eben kurz und prägnant formuliert werden, denn es gilt die 140-Zeichen-Grenze. Eine Frage, die mir auf einer offiziellen Plattform der Piraten oder eben hier auf Abgeordnetenwatch gestellt wird, verdient es allerdings, etwas ausführlicher beantwortet zu werden.

Ich versuche ja auch im echten Leben auch, mich meiner Umgebung entsprechend angemessen zu verhalten. In einem Plenarsaal läuft eine Unterhaltung mit mir auch vollkommen anders ab als eine Straßenunterhaltung oder eine Stammtischdiskussion. Das eigentliche Problem ist auch, glaube ich, gar nicht, dass man als Politiker so sehr abgehoben würde, dass man mit den Menschen auf der Straße nicht mehr normal sprechen könnte. Vielmehr ist es wohl eher das Problem aller Fachleute, die viel unter sich sind. Sie entwickeln eine eigene Sprache mit viel Fachwörtern, die außerhalb dieser Gruppe nicht oder anders verstanden werden.

Ich versuche, mir das zu ersparen, indem ich weiterhin Kontakte und Freundschaften außerhalb der Piratenpartei und außerhalb der Politik allgemein erhalte. So kann ich hoffentlich auch in Zukunft eine verständliche Sprache benutzen.

So breit ist dieser Spagat also gar nicht. ich verlasse mich auf mein Gefühl. Das trügt mich weit seltener als es irgendwelche niedergeschriebenen Regeln könnten.

Danke für das Interesse und die Frage. Ich hoffe, ich konnte sie halbwegs befriedigend beantworten.

Viele Grüße
Oliver Höfinghoff