Moin Herr Grundmann, wo erkenne ich als Landwirt oder Energiewirt in den letzten 4 Jahren die eine Stelle, die mich veranlassen sollte auch weiterhin die Union zu wählen?
Es reicht mir nicht zu sagen, Alternativen wären noch weniger hilfreich für Landwirtschaft!
Weiterhin möchte ich mitteilen, dass ich die Auswahl im Thema vorweg als äußerst unglücklich empfinde. Landwirtschaft oder Energie.
Als Landwirt ist man vielleicht auch in beiden Bereichen aktiv. Da die klassische hochwertige Landwirtschaft ( Nahrungsmittelproduktion ) in Deutschland von der Politik nur eine sehr geringe Wertschätzung erfährt, muss man nach Alternativen schauen. Auf meiner Seite der Kreisgrenze sehe ich viele WEA , aber eben im Landkreis Stade. Also hinter der Grenze.
Im Landkreis Rotenburg ist man offenbar etwas verhaltener bereit in Genehmigungsverfahren .
Ich empfinde die Politik der GroKo in den letzten 4 Jahren als extrem schädlich im Bereich Landwirtschaft. Dabei ist m. E. die hiesige Landwirtschaft nicht durch eine noch Bessere zu importierende ersetzbar. Es wird komplett ignoriert, dass unser Wohlstand auf eine sehr hochwertige Landwirtschaft fusst.
Risiko! S
Sehr geehrter Herr Meyer,
gerne beantworte ich Ihre Frage mit Bezug auf meine persönliche Arbeit als direkt gewählter Wahlkreisabgeordneter im Deutschen Bundestag für die Landkreise Stade und ROW.
Mit unseren Landwirten vor Ort stehe ich im engsten Austausch. Aus den vielen Gesprächen mit Jungbauern, Landvolk und Co. weiß ich: Das permanente öffentliche Drangsalieren unserer Bauern geht an die Substanz. Für alles werden Sie allein verantwortlich gemacht: Nitratbelastung, Artensterben, Klimawandel und - wie Renate Künast sogar mal behauptet hatte – auch für das Coronavirus.
Ich mache da nicht mit! Landwirtschaft prägt unsere Kultur im ländlichen Raum und sorgt dafür, dass wir etwas zu Essen auf dem Tisch haben. Wenn diese politisch motivierten Kampagnen nicht aufhören, müssen wir zukünftig Produkte importieren, die schlechte Standards und mindere Qualität aufweisen. Damit ist weder dem Tierschutz noch der Artenvielfalt und erst recht nicht dem Klimaschutz geholfen. Regionalität ist das Gebot der Stunde und dafür müssen Verbraucher auch dazu gebracht werden, einen ordentlichen Preis zu zahlen.
Gleichzeitig dürfen wir als Politik den Landwirten nicht das Leben schwerer machen, als es ohnehin schon ist. Deshalb habe ich mich beim Insektenschutz auf Bundesebene erfolgreich für den „Niedersächsischen Weg“ starkgemacht. Denn wir als Union wollen auch mehr Artenvielfalt, aber mit den Landwirten gemeinsam. Beim Thema Wolf nehme ich die berechtigten Sorgen und Ängste der Schäfer, Landwirte und Pferdehalter ernst. Daher habe ich als erster Abgeordneter aus den Reihen der Koalition die Regierung kritisch zum Wolfs-Management befragt. Auch daraufhin haben wir als ersten Schritt eine gesetzliche Neuregelung auf den Weg gebracht, die es erlaubt Wölfe zu jagen, die im Verdacht stehen, Schafe oder andere Nutztiere zu reißen. Und nicht zuletzt habe ich in meiner Funktion als Umwelt- und Verkehrsexperte der CDU/CSU-Fraktion herausgehandelt, dass unsere heimischen Biokraftstoffe als sogenannte Treibhausgasminderungsoption im Verkehr eingesetzt werden können. Will heißen: Alternative Kraftstoffe wie Biodiesel und Biomethan können auch in 10 Jahren noch getankt werden.
Wie ich bereits schon in einer früheren Anfrage hier auf diesem Portal betont habe: Sofern ich erneut das Vertrauen der Menschen aus meiner Heimatregion erhalte, um sie weitere vier Jahre im Deutschen Bundestag vertreten zu dürfen, möchte ich an mein Engagement - auch für die Bauern - anknüpfen und diese Arbeit noch stärker ausgebaut fortführen.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Grundmann