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Oliver Grundmann
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Frage von Alexander S. •

Frage an Oliver Grundmann von Alexander S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Grundmann,

mich würde Ihre Haltung zur Klimakrise und zu den FridaysForFuture-Demonstrationen interessieren. Welche konkreten Pläne haben sie zur Reduktion von CO2 und Methan? Wie stehen Sie zum Kohleausstieg, Öl-/Benzin-/Dieselausstieg? Wie zum Ausbau von erneuerbaren Energien, ÖPNV, Fahrradinfrastruktur, Bahn? Wie zur Reduktion von Fleischkonsum als größtem Klimakiller?

Ein Ausweichen mit dem Verweis auf eine "kommerzielle Plattform" kann ich nicht gelten lassen. Die Plattform wird betrieben von Parlamentwatch e.V., einem gemeinnützigen Zwecken ausgerichtetem eingetragenen Verein. Vorteil Ihrer Beantwortung hier ist, dass weitere interessierte Bürger sich ein Bild von Ihrer Haltung machen können.

Daher vielen Dank im voraus für Ihre Beantwortung meiner Fragen.

Viele Grüße,
A. S.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

mit der Umwelt- und Klimapolitik beschäftige ich mich nicht erst seit gestern. Bevor ich in die Politik gewechselt bin, habe ich zuvor mehr als 10 Jahre in der Recycling-Wirtschaft gearbeitet und unter anderem den Deutschen Rohstoffeffizienzpreis gewonnen.

Durch meine Erfahrung weiß ich, dass Umweltpolitik eine weltweite Angelegenheit ist, die wir nur global angehen können. Deshalb haben wir uns für das Klimaabkommen von Paris stark gemacht. Zu dem zwei-Grad-Ziel und den nationalen Zielerreichungen bekennen wir uns mit allen Konsequenzen. Deutschland muss mit gutem Beispiel vorangehen, doch alleine können wir das Klima nicht retten. Die Bundesrepublik ist für 2,3 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, China für 28 Prozent und die USA für 15 Prozent (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimakonferenz-in-katowice-wer-ist-klimasuender-nummereins-a-1241962.html ) . Das bedeutet: Wenn es Deutschland gelänge seine Emissionen innerhalb von acht Jahren linear auf null zu fahren und der Rest der Welt „Business as usual“ betriebe, würde sich der angesprochene Zeitpunkt, ab dem das 1,5 Grad-Ziel verfehlt wird, lediglich von Neujahr 2028 auf Anfang Februar 2028 verlagern. Das entbindet uns nicht von der Pflicht selbst etwas zu tun und eine Vorreiterrolle einzunehmen – zeigt aber umso mehr, dass sehr viele mitmachen müssen. Wir sind eine Industrienation und suchen einen verantwortungsvollen Weg unser Klima zu schützen und unseren Wohlstand zu erhalten. Dass Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbar sind, zeigen wir eindrucksvoll: Der Treibhausgasausstoß in Deutschland sinkt von 1990 bis 2020 vermutlich um mehr als 30 Prozent – und das trotz Wirtschaftswachstums, steigender Bevölkerungszahlen und des Ausstiegs aus der Kernkraft. Und damit nicht genug: Wir waren eines der ersten Länder, das 2016 eine langfristige Strategie für eine Treibhausgasneutralität bis 2050 beschlossen hat.

Den Ausbau von erneuerbaren Energien unterstütze ich ausdrücklich. Ich selber versuche z.B. mit meiner Photovoltaik-Anlage mit gutem Beispiel voranzugehen. Doch neben der Förderung von Erneuerbaren Energien müssen wir auch den Netzausbau noch schneller vorantreiben, um den stromdurstigen Süden mit grüner Energie zu versorgen. Außerdem müssen wir Wege finden, wie wir überschüssige Energie speichern können, um in Zeiten, in denen nicht die Sonne scheint und kein Wind weht, die Grundlast zu tragen. Synthetische Kraftstoffe durch Power-to-X-Verfahren wären hierfür eine gute Alternative, die man, ähnlich wie die Brennstoffzelle, auch wunderbar im ÖPNV oder dem Individualverkehr einsetzen könnte. Hierzu müssten wir unseren überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandeln, womit ein ganzer Strauß an Nutzungsmöglichkeiten bestünde. Gerade in meinem Heimatwahlkreis setze ich mich hierfür entschlossen ein.

Fleisch muss bewusst und sicherlich auch noch bewusster als heute konsumiert werden. Wir müssen hier Verbraucher vor allem informieren und sensibilisieren. Ein Tierwohlsiegel unterstütze ich übrigens ausdrücklich. Von strickten Verboten bin ich kein Fan.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver Grundmann

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