Frage an Ole von Beust von Heiko S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Ole von Beust,
wenn ich an meine persönliche Situation denke. Wie soll es in Hamburg mit neuen Arbeitsplätzen weiter gehen? Gibt es auch mal Chancen in Hamburger Unternehmen oder nur noch über die Zeitarbeit? Wenn Sie weiter regieren würden, was würden Sie tun, damit die Arbeitslosigkeit abnimmt? Was für Angebote soll es gerade für junge Menschen geben?
Ich selbst war nun schon vorher 5 Jahre arbeitssuchend. Bin es jetzt wieder, weil man hier kaum Chancen bekommt. Wird sich das auch noch mal ändern, dass man mit geringerem Bildungsabschluss eine Chance hat?
Vor allem: was wird sich bei der Agentur für Arbeit dafür tun, damit man nicht so lange arbeitssuchend ist?
Gern hätte ich zu dem Thema mal Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Heiko Schenitzki
Sehr geehrter Herr Schenitzki,
vielen Dank für Ihre Fragen!
Ich möchte unsere erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik fortführen, mit der wir die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren erheblich gesenkt und die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse deutlich gesteigert haben. Die Arbeitslosenzahlen in Hamburg sind so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr gab es einen Zuwachs an 23.000 neuen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in Hamburg. Hamburg ist damit Spitzenreiter im gesamten Bundesgebiet.
Was mich besonders freut, ist, dass der Aufschwung auch die sogenannten schwer vermittelbaren Gruppen erreicht. Im Fokus unserer Arbeitsmarktpolitik stehen nämlich insbesondere die Langzeitarbeitslosen ohne Berufs- oder Schulabschluss, da diese Gruppe ohne unterstützende Qualifizierungsmaßnahmen zusehends schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Hier sind wir erfolgreich - allein im letzten Jahr sank die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um über 30 Prozent.
Wir fördern beispielsweise mit dem "Hamburger Modell" gezielt Arbeitsplätze im Bereich niedrig qualifizierter Tätigkeiten, indem durch Zuschüsse in Höhe von jeweils 250 Euro an Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Lohnkosten gesenkt und der Nettolohn erhöht werden, so dass auch für einfache Tätigkeiten Lohnarbeit wieder attraktiv wird.
Seit Januar 2005 wurden rund 65.000 erwerbsfähige Hilfebedürftige in Beschäftigung integriert.
Wir wollen auch gerade den jungen Menschen helfen. Aus diesem Grund haben wir uns im Rahmen des Hamburger Ausbildungskonsenses gemeinsam mit der Wirtschaft das Ziel gesetzt, allen Hamburger Jugendlichen, die dies wünschen, eine realistische berufliche Qualifizierungsperspektive zu eröffnen. Die Ausbildungs- und Arbeitsmarktlage der vergangenen Jahre hat insbesondere bei Altbewerbern mit problematischen Biografien dazu geführt, dass zahlreiche unter ihnen noch keinen erfolgreichen Einstieg in eine duale Berufsausbildung gefunden haben. Schon mit dem Ausbildungsprogramm 2006 haben wir rund 1000 Jugendlichen eine berufliche Perspektive bieten können. Mit der Neuauflage des Sofortprogramms werden wir an diesen Erfolg anknüpfen und allen Hamburger Jugendlichen, die dies wollen, eine Chance geben, über beauftragte Träger im Ausbildungsmarkt Fuß zu fassen.
Für Ihre Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz wünsche ich Ihnen alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Ole von Beust