Portrait von Ole Schröder
Ole Schröder
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ole Schröder zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Matthias W. •

Frage an Ole Schröder von Matthias W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Schröder ,
Ich bin einer der 10 Millionen Wählern, die noch nicht wissen was sie wählen sollen.

Wenn sie jetzt nach Berlin geschickt werden, was können sie dort für den Kreis erreichen (allgemein) ?
Tendieren sie z.B. eher für Tagesschulen oder wollen sie das altmodische Haupt /Real / Gynasiumsystem erhalten ?

Portrait von Ole Schröder
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wiench,

haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail über „Kandidatenwatch“. Leider war es mir auf Grund der vielen Termine nicht mehr möglich, diese rechtzeitig vor der Wahl zu beantworten, hole es aber hiermit gerne nach. Als Abgeordneter des Kreises Pinneberg liegen mir die Interessen des Kreises besonders am Herzen. Unter anderem setze ich mich in Berlin für wichtige Verkehrsprojekte, wie beispielsweise den Ausbau der Bahnstrecke Elmshorn – Pinneberg, die Modernisierung der Bahnhöfe, den Lärmschutz an der A23 ein. Des Weiteren engagiere ich mich für den Ausbau der Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Kreis Pinneberg. Auch die Themen, für die ich mich bundesweit einsetze, wie beispielsweise Senkung der Energiekosten und Bürokratieabbau zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, sind für den Kreis Pinneberg von großer Bedeutung.

Bei Ihrer Frage zum Thema „Bildungssysteme“ ist zwischen der Einheitsschule und der Ganztagsschule zu unterscheiden. Das Thema „Ganztagsschule“ betrifft sowohl die Einheitsschule als auch das gegliederte System (Haupt-, Realschule, Gymnasium).

Zum Thema „Einheitsschulen oder gegliedertes System (Haupt- und Realschule,
Gymnasium)“:
Die Einheitsschule ist gerade vor dem Hintergrund der PISA-Ergebnisse der falsche Weg. Das Ziel aller schulpolitischen Anstrengungen muss sein, die Möglichkeiten der individuellen Förderung zu verbessern und eine verlässliche Unterrichtsversorgung sicherzustellen. Das wesentliche Kriterium, das zum Erfolg des finnischen Schulsystems beigetragen hat, ist nicht die Einheitsschule, sondern sind vielmehr die starke Förderung in den frühen Schuljahren, verbindliche Lernziele und deren zentrale Kontrolle und eine größere Personalausstattung insbesondere mit Schulpsychologen. Die Hoffnung, dass die soziale Schere durch die Einheitsschule geschlossen werden könnte, erweist sich als irreal. Alle vorliegenden Bildungsstudien zeigten, dass gerade in integrativen Systemen die Probleme von Kindern aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen nicht vermindert, sondern verstärkt werden.
Die Zerschlagung bzw. Abschaffung des funktionierenden gegliederten Schulsystems, wird nicht zu einer Verbesserung des Leistungsniveaus der Schulen führen, sondern das Gegenteil bewirken. Auf die Leistungsstärke bzw. –schwäche der Schüler kann in einer Einheitsschule auf Grund der großen Divergenz an Leistungsfähigkeit nur vermindert eingegangen werden. Somit ist meines Erachtens am gegliederten System der Schulen festzuhalten, wobei eine verstärkte individuelle Förderung der Schüler zu erfolgen hat.

Zum Thema „Ganztagsschule“:
Die CDU wird in Schleswig-Holstein weiterhin Ganztagsschulen einrichten und weiter ausbauen, um einen umfangreicheren und vielseitigeren Unterricht anbieten zu können. Dabei ist zwischen „gebundenen“ und „offenen Ganztagsschulen“ zu unterscheiden. „Gebundene Ganztagsschulen“ sind Schulen, die einen festen Ganztagsbetrieb haben, bei dem nachmittags regulärer Unterricht mit Anwesenheitspflicht stattfindet. Es gibt auch die Form der „offenen Ganztagsschulen“, bei denen es nachmittags ein Angebot an Aktivitäten, beispielsweise Sprachkursen, gibt, deren Teilnahme freiwillig ist. Unser Ziel ist es, ein breites Angebot an Unterrichtsfächern zu schaffen und eine gute Betreuung zu gewährleisten, unabhängig davon, ob es sich um eine „gebundene“ oder „offene Ganztagsschule“ handelt.

Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Ole Schröder