Frage an Olaf Scholz von Sonja G. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Scholz,
wie richtig und sinnvoll finden Sie die derzeitigen Auflagen der Agentur für Arbeit für Arbeitslose sich um eine Arbeit zu bemühen?
Ist es nicht so, dass einen Menge Zeit und Energie gebunden werden, für Unternehmen ebenso wie für den Arbeitssuchenden, für die unbedingte Vorlage der Liste der Bemühungen beim Sachbearbeiter? Dies führt dazu, dass Unternehmen eine Flut von Bewerbungen erhalten, die oftmals ungefragt oder einfach nicht zutreffend sind. Die Absage ist vorprogrammiert, der Frust des Einzelnen auch. Es ist doch abstrus, dass immer noch auf Vollbeschäftigung hin gearbeitet wird. Technisch wie auch geistig sollten wir doch in der Lage sein, Arbeits- und Sozialsysteme der modernen Zeit anzupassen. Auf keine Fall sollte weiterhin so getan werden als ob für jeden Arbeit da wäre.
Beispielsweise ein Mann, der nach 45 Arbeitsjahren gerade arbeitslos geworden ist, noch 1 Jahr bis zur Rente hat, zudem 50% Schwerbehindert ist, soll sich auf jeden Fall noch um Arbeit bemühen. Sollte nicht nach so langer Zeit Einzahlung in die Sozialsysteme, Versorgung von Ehefrau und zwei Kindern, Engagement im Ehrenamt der Dinge genug sein?
Wann geht es in der Politik endlich wieder um das echte Leben, Herr Scholz?
Mit freundlichem Gruß
Sehr geehrte Frau Grunwald,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wer hilfebedürftig ist, weil er keine Arbeit findet, kann mit der Unterstützung der Gemeinschaft rechnen. Im Gegenzug muss er alles unternehmen, um seinen Lebensunterhalt wieder selbst zu verdienen. Dazu gehört es auch, an der Stellensuche eigenständig mitzuwirken. Die Vermittler in den Arbeitsagenturen schließen dazu schriftliche Vereinbarungen mit den Leistungsempfängern ab, in denen die beiderseitigen Rechte und Pflichten festgelegt sind. Da jeder Fall anders ist, werden diese Vereinbarungen individuell ausgestaltet werden und sollen so eine zielgerichtete Förderung ermöglichen, die den jeweiligen Integrationschancen am Arbeitsmarkt Rechnung trägt. Überflüssige Bewerbungen sollte es daher nicht geben.
Weitere Fragen zu meinem Aufgabengebiet als Bundesminister für Arbeit und Soziales richten Sie bitte mit Ihrer vollständigen Anschrift direkt an das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Wilhelmstr. 49
10117 Berlin
E-Mail: info@bmas.bund.de.
Oder Sie nutzen das Kontaktformular auf der Internetseite des Ministeriums unter www.bmas.de. Bei vielen Fragen kann auch das Bürgertelefon des Ministeriums weiterhelfen, die Telefonnummern finden Sie ebenfalls unter www.bmas.de.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Scholz