Frage an Olaf Scholz von Heike S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr gehrter Herr Scholz,
lt. Hr.Steinbrück (Spiegel Online) wird es keine Rentengarantie geben, da es den Rentner sehr gut geht. Dem kann ich nicht zustimmen, es betrifft wohl die Bürger die bis vor ca. 5 Jahren in Rente gagangen sind.
Ab August 2009 bin ich Rentnerin, über 35 Jahre war ich "voll" berufstätig, habe eine Tochter alleine großgezogen, gut verdient und meine Rente(NETTO) liegt unter dem Existensminimum, das kann doch eigentlich nicht sein. Auch ist es sonderbar, daß das Arbeitslosengeld welches ich leider für 2 Jahre beziehen mußte höher (NETTO) war als meine Rente sein wird. Das überall gespart werden muß ist klar, nur bei einer solch niedrigen Rente fragt der Bürger den Staat um Hlfe und das ist in meinen Augen nicht OK. Es ist mehr als deprimierend wenn man sein Leben lang gearbeitet hat und nicht von seiner Rente leben kann. Hätte ich das Geld welches ich in den "Rententopf" eingezahlt habe selbst angelegt, würde es mir besser gehen.
Auch ist es mir schleierhaft von was die jungen Menschen eine private Zusatzrente finanzieren sollen, denn die Gehälter (Durchschnitt der Bevölkerung) sind nicht dementsprechend, erst recht nicht bei Familien mit 1 oder 2 Kindern, auch wenn die Ehefrau mitarbeitet.
Noch eine Frage habe ich: Was ist eigentlich mit dem Geld passiert das seit 1949 in den Rententopf geflossen ist? Ich weiss sehr wohl dass schon unter Hr.Adenauer dieser Topf geplündert wurde, aber wofür?
Für Ihre Zeit danke ich Ihnen und verbleibe
mit freunlichen Grüßen
Heike Sachs
Sehr geehrte Frau Sachs,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich weiß, dass viele Rentnerinnen und Rentner mit einer kleinen Rente auskommen müssen. Die Höhe einer Rente richtet sich in erster Linie nach den Arbeitsentgelten sowie Arbeitseinkommen, für die Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt wurden, und nach den Beitragszeiten. Dadurch ist die gesetzliche Rente individuell unterschiedlich und spiegelt in etwa die Leistungen des jeweiligen Versicherten während seines Erwerbslebens wider. Sollte die errechnete Rente in ihrem Fall nicht ausreichen, um Ihren Lebensunterhalt zu decken, kommen möglicherweise andere Leistungen wie etwa die Grundsicherung und Wohngeld zusätzlich in Betracht. Ich bitte um Verständnis, dass ich Ihren Fall ohne genaue Kenntnis der Einzelheiten nicht prüfen kann. Sollten Sie Zweifel an Ihrer Rentenberechnung haben, können Sie sich an die Ihre Rentenkasse vor Ort (Beratungsstellen finden Sie unter www.deutsche-rentenversicherung.de) oder direkt an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter der unten genannten Anschrift wenden.
Jungen Menschen raten wir, sich mit privater und betrieblicher Altersvorsorge zusätzlich abzusichern. Um dies zu ermöglichen, halten wir die Beiträge der gesetzlichen Rentenversicherung stabil. Das gesetzliche Beitragsziel sieht vor, dass die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung bis 2020 nicht über 20 Prozent und bis 2030 nicht über 22 Prozent steigen sollen. Dies ist nur durch die Reformen der letzten Jahre möglich geworden, mit denen wir endlich wieder stabile Rentenfinanzen geschaffen haben.
Sie fragen auch nach den Mitteln der Rentenkasse. Die Rentenbezieher erhalten ihre Leistungen im Umlageverfahren von den aktuellen Beitragszahlern. So wie auch Sie in Ihrem Berufsleben die Renten der damaligen Rentenempfänger finanziert haben, leisten die heutigen Berufstätigen mit ihren Beiträgen und mit ihren Steuern – 81 Mrd. Euro werden als Zuschuss aus Steuermitteln in die Rentenkasse gezahlt – die Grundlage für die jetzigen Renten.
Weitere Fragen zu meinem Aufgabengebiet als Bundesminister für Arbeit und Soziales richten Sie bitte mit Ihrer vollständigen Anschrift direkt an das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Wilhelmstr. 49
10117 Berlin
E-Mail: info@bmas.bund.de.
Oder Sie nutzen das Kontaktformular auf der Internetseite des Ministeriums unter www.bmas.de. Bei vielen Fragen kann auch das Bürgertelefon des Ministeriums weiterhelfen, die Telefonnummern finden Sie ebenfalls unter www.bmas.de.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Scholz
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