Wie kann der Staat einer Benachteiligung von Transmännern entgegenwirken ?
Sehr geehrte Frau Slawik,
eine Frau, die sich vor dem Standesamt zum Mann erklärt, erhält im Personenstandsregister einen männlichen Geschlechtseintrag (rechtliche Kategorie von Geschlecht). Auch nach diesem standesamtlichen Geschlechtswechsel entfaltet das biologische Geschlecht und das sozial weibliche Geschlecht (vorangegangene Sozialisation als Frau im patriarchalischen System) nach wie vor seine Wirkung. Das bedeutet, das Risiko von Altersarmut betroffen zu sein, Gebärmutterhalskrebs zu bekommen oder Opfer von sexueller Gewalt zu werden, haben sich vermutlich durch die Änderung der rechtlichen Geschlechtskategorie nicht verringert. Zugleich hat er dann keinen Anspruch mehr auf Frauenfördermaßnahmen. Daraus ergeben sich für ihn Nachteile. Was denken Sie, muss der Staat tun, um diese Nachteile auszugleichen und Ungerechtigkeiten zu beseitigen ?
Durch Empowerment-Programme müssen trans Männer gestärkt werden. Auch außerhalb von Frauenprogrammen gibt es Fördermaßnahmen. Studien wie z.B. zu sexualisierter Gewalt oder Altersarmut müssen trans und nicht-binäre Personen berücksichtigen, um die Erfahrungen dieser sichtbar zu machen.