Frage an Norman Kalteyer von Marcel H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Kalteyer,
ich bin bei Opel beschäftigt und mache mir nicht nur wegen der aktuellen Situation große Sorgen.
Es gibt im Werk eine Gruppe von jugendlichen Beschäftigten, die nicht nur mit rechten Thor Steinar-Kleidung im Betrieb erschienen, sondern auch ein Mitglied der Jugendvertretung, das durch seine rechtsradikalen Aktivitäten aufgefallen ist. Dieser Auszubildende ist bis heute Mitglied der IG Metall, und obwohl seine skandalösen Einstellungen in den Medien bekannt geworden sind, bis heute Mitglied in der Jugendvertretung. Gleichzeitig verfolgt die Opel-Unternehmensleitung einen IGM-Vertrauensmann und hat gegen diesem die 2. Abmahnung (Vorbereitung zur Kündigung) eingeleitet.
Wie stehen Sie zu diesen Vorgängen im Rüsselsheimer Opelwerk?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Hochachtungsvoll
M. Heinze
Sehr geehrter Herr Heinze,
mir war der Vorgang nicht bekannt, ich habe daher recherchiert. Formal wird es m.E. ganz schwierig, gegen den Jugendlichen vorzugehen, da er sich auf Druck der Unternehmensleitung und des Betriebsrats vom Rechtsextremismus distanziert hat. Das ist angesichts der Umstände (entsprechende Kleidung, entsprechende Äußerungen in Internet-Foren etc.) wenig glaubhaft, aber juristisch ist auch vor dem Hintergrund des besonderen Schutzes, den JAV-Mitglieder geniessen, kaum was zu machen. Ich bin genau so entsetzt wie Sie und kann Sie nur ermuntern, weiterhin mutig gegen rechte Umtreibe bei Opel vorzugehen, wie Sie es mit Ihrer Anfrage an die Bundestagskandidaten getan haben. Zum Fall des IGM-Vertrauensmanns kann ich gar nichts sagen, bin mir aber sicher, dass seine Gewerkschaft ihn mit allen Mitteln unterstützen wird.
Freundliche Grüße
Norman Kalteyer