Frage an Norbert Ziegler von Michael S. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Ziegler,
Ich frage mich, welche Partei in Deutschland die Interessen der
wertschöpfungsbetreibenden Personen im privaten Sektor vertritt, in Anbetracht einer Staatsquote von ca. 43%.
Die Geldmenge die der Staat für seine Beamten, Politiker, Angestellte in den Behöreden, Investitionen in Infrastruktur, Fördergelder, Subventionen, Sozialleistungen ausgibt kommen aus den Steuereinnahmen, Gebühren, etc.
Hinzu kommt der aufgezwungene Konsum von Dienstleistungen und Produkten induziert durch gesetzliche Regelungen, Verordnungen und Gebühren.
Wenn ich mir sämtliche Geldflüsse in meinem Haushalt pro Jahr anschaue und überlege wieviel % davon an den Staat, Stadt, Gemeinde gehen oder durch Leistungen die auf Grund von Regelungen abfließen, dann bleibt nicht viel übrig.
Wenn ich jemanden 1 Jahr lang für mich arbeiten lassen wollte, der die gleiche Tätigkeit ausübt wie ich, was müsste ich dann tun?
Ich kann mich selbst, gäbe es mich zweimal, nicht leisten, denn ich wäre mir zu teuer.
Ich müsste 10 Jahre arbeiten und sparen um mit dieser gesparten Geldmenge mich selbst bezahlen zu können!
Ich bin arm!
Meine Frage:
Was ist das heutige Verhältnis zwischen privatwirtschaftlichen arbeitenden Personen (ohne staatsinduzierte Aufträge, durch Regelungen geschaffene Maßnahmen) und den Rest der Bevölkerung. Ist das Verhältnis noch schlimmer als 1: 5?
und
Wo liegt Ihrer Meinung nach, die Schmerzensgrenze? Kann es dann eine Partei geben, wie zB die FDP, die sozial-liberal die Stastquote auf 10% drücken kann?
ich habe einen Traum: Einkaufen ohne Mwst, 42% weniger Einkommenssteuer - Vielleicht könnte ich mich dann leisten und viele Ideen verwirklichen -
Sehr geehrter Herr Schranz,
im Durchschnitt muss man drei bis fünf Stunden arbeiten, um sich eine Stunde eines Handwerkers oder eines anderen Dienstleisters leisten zu können. Kein Wunder, dass die Schwarzarbeit blüht. Ursache sind im Wesentlichen die hohen Abgaben, die man von seinem eigenen Gehalt abführen muss, sowie die hohen Lohnzusatzkosten, die der Arbeitgeber zusätzlich abführen muss.
Um dem entgegenzuwirken und damit auch die Staatsquote zu senken, setzt die FDP auf eine Steuerstrukturreform mit einer Steuerentlastung für alle Bürger. Finanziert werden soll dies u.a. durch Abbau von Subventionen, Bekämpfung des Umsatzsteuerbetruges, und Kostenabbau durch effizientere Verwaltungsstrukturen.
Sicherlich wäre eine Staatsquote von 10% wünschenswert, sie ist aber unrealistisch.
Die Leistungen, die notwendigerweise durch den Staat erbracht werden müssen, sind gewisse Staatseinnahmen erforderlich.
Umfragen haben ergeben, dass die Schmerzgrenze bei den Abgaben bei ca. einem Drittel liegt. Übersteigen die Abgaben diesen Wert, dann beginnen die Ausweichstrategien, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit u.a.. Man sollte daher langfristig diesen Wert anpeilen.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Ziegler