Frage an Norbert Röttgen von Sebastian K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Röttgen,

soeben habe ich Sie in der Sendung Anne Will "erlebt". Ich frage mich gerade, ob ich mich bei der Angabe Ihrer Parteizugehörigkeit wohl verlesen habe. Sie sind für die staatliche Regulierung von Managergehältern??? Ihre Stellungnahme zu der Äußerung von Dr. Ackermann von der Deutschen Bank: Sie sind nicht der Meinung, dass das Streben nach Gewinnmaximierung (höheren Renditen) die Menschheit voran gebracht hat, sondern nur der Wettbewerb??? Bitte erklären Sie mir doch, wie Wettbewerb ohne das Streben nach Gewinnmaximierung denn funktionieren soll??? Ich kann nur hoffen, dass bei allem Populismus in dieser Zeit nicht vergessen wird, dass die Systeme mit staatlicher Regulierung alle mittelfristig gescheitert sind. Dass staatliche Kontrolle nicht wirklich die Lösung sein kann sieht man ja eindeutig daran, dass die Landesbanken (staatliche Banken) zur Zeit die größten Probleme und den größten Finanzbedarf aller Banken haben. Finden Sie es besser, dass ein "moderat" bezahlter Bankdirektor einer Landesbank 100 Mrd. Euro (öffentliche Gelder) "verbrennt" und der Bankdirektor, der vergleichweise gut gewirtschaftet hat 14 Mio. Euro (Gelder der Gesellschaft/Gesellschafter) verdient? Finden Sie dies wirklich "sozialethisch verwerflich"? Und noch etwas zu dem von Ihnen angesprochenen Thema "persönliche Verantwortung": Wie sieht es aus mit persönlicher Verantwortung der Führungsgremien der Landesbanken (inkl. der Politiker)? Und wie ist Ihre Meinung zu dem Thema "persönliche Verantwortung" für Politiker, die vor der Wahl Dinge versprechen, die nach der Wahl nicht eingehalten werden? Ich würde mir bei dieser Diskussion gerade in dieser Zeit mehr Objektivität und Sachlichkeit der Politik bei der Be- Verurteilung von Personen bzw. einer ganzen Branche wünschen. Moral- und Ethikgrundsätze würden der Branche "Politik" übrigens auch nicht schaden - oder?

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Kasischke (KEIN Banker)