Frage an Norbert Röttgen von Matthias J. bezüglich Umwelt
Es geht um den Zusammenhang von 3 Problemkreisen:
1. Klimabilanz der Landwirtschaft:
* Unvergorene Gülle setzt auf dem Feld Methan, Lachgas und Ammoniak frei. Methan ist 28x, Lachgas 298x so klimawirksam wie CO2.
* Bei kontrollierter Vergärung in einer Biogasanlage kann die Freisetzung verhindert werden.
* Wird der Maische Pflanzenkohle zugesetzt wird der reaktive Stickstoff gebunden.
* Nach der Ausbringung bleibt die Kohle im Boden (Kohlenstoff-Senke!) und gibt die Nährstoffe bedarfsgerecht frei.
* Die Stickstoff-Verluste werden stark gemindert. Dadurch muss weniger Stickstoff-Kunstdünger eingesetzt werden (CO2-Einsparung!).
Was spricht dagegen, die Verwertung von Gülle und Reststoffen in Biogasanlagen stärker zu fördern (Bei gleichzeitiger Begrenzung der "Vermaisung")?
2. Absatzprobleme für Biogas:
* Die Verstromung ermöglichte die Errichtung von Biogasanlagen fernab des Erdgas-Netzes.
* Die EEG-Verträge dieser Anlagen laufen nach und nach aus.
* Daher bietet z. B. in Bayern schon jede 2te CNG-Tankstelle Biogas an.
* Im März hat VW verkündet, keine weiteren CNG-Fahrzeuge mehr zu entwickeln. Das setzt eine Abwärtsspirale in Gang: Verunsicherte Kunden -> weniger CNG-Fahrzeuge -> weniger Tankstellen -> verunsicherte Kunden...
Wie wollen Sie einen Rückgang der Biogasanlagen verhindern?
3. Unfaire Behandlung des CNG-PKW:
* Vor 10 Jahren stand CNG im Schatten der Diesel-Lobby, heute wird das E-Auto über die Maßen gehypt. Kinderblut am Kobalt und die mafiöse Vernichtung des Naturreservats im Dreiländereck Argentinien, Bolivien und Chile für Lithium interessiert niemanden.
* Trotz LithoRec II gibt es immer noch keinen geschlossenen Lithiumkreislauf
* Das Fraunhofer-Institut ISI weist nach: CNG-Auto auch in Zukunft besser als E-Auto: https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cce/2019/klimabilanz-kosten-potenziale-antriebe-pkw-lkw.pdf
* Ein E-Auto gilt auch dann als emmisionsfrei, wenn es 100% mit Braunkohlestrom fährt. Das CNG-Auto gilt auch dann als fossil, wenn es 100% mit Güllegas fährt. Wie ignorant kann Politik gegenüber Fakten sein?
* Somit hilft das CNG-Auto zwar der Umwelt, nicht aber den Konzernen zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben.
Wie wollen Sie gegen diese Schieflage vorgehen?
Statt einem Ausstieg brauchen wir einen Ausbau der Biogas-Mobilität! Dieser würde zudem den Strukturwandel abmildern. Man schaue nach NRW und Saarland um zu verstehen, was ein Strukturwandel auch noch nach Jahrzehnten bedeutet!
Sehr geehrter Herr J.,
Sie haben über das Internetportal „abgeordnetenwatch“ eine Anfrage an mich gerichtet. Ich möchte mich dafür bedanken.
Selbstverständlich bin ich sehr gerne bereit, interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort zu stehen. Ich möchte Sie jedoch bitten, Ihre Frage unmittelbar an mein Büro zu richten oder mir Ihre Postanschrift mitzuteilen, damit ich Ihnen persönlich eine Antwort zukommen lassen kann.
Sie erreichen mich per Mail (norbert.roettgen@bundestag.de), per FAX (030/227-76981) oder per Post (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) – bei Anliegen, die meinen Wahlkreis betreffen, gerne auch über mein Wahlkreisbüro (Johannes-Albers-Allee 3, 53639 Königswinter).
Mit freundlichem Gruß
Ihr Norbert Röttgen