Frage an Norbert Röttgen von Dietrich K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Röttgen,
die Beobachtung von Joachim Paul (Piraten) das 10% der Tätigkeit der Lehrer delegierbare Verwaltungstätigkeit ist, haben mir viele Lehrer bestätigt. 10%=16.000 Lehrer in NRW kosten 960 Mill.€/Jahr für die Tätigkeit von Bürogehilfen, die die Hälfte kosten.
Sinnvoller wäre es, 16.000 Verwaltungsstellen dort abzuziehen, wo sie für den Bürger ohne Nutzen sind und den Schulen zu geben. Z.B. werden die Krankenkosten der Beamten doppelt verwaltet: 1. von der Beihilfestelle, 2. von der privaten Krankenversicherung, zu der die Beamten gezwungen sind, wenn sie 100% der Kosten absichern wollen, da die Beihilfe keine 100% mehr deckt. Ein spezieller Vertrag für Beamte mit privaten Krankenversicherungen könnte diese Beihilfestellen überflüssig machen.
Vorschlag: In jeder der ca. 6300 öffentlichen Schulen in NRW eine Bibliothek (Mediothek) mit ständiger Aufsicht, Einzel- & Gruppenarbeitsbereichen als Zentrum für die Verwaltungsunterstützung der Lehrer einzurichten: weniger Multitasking => weniger Stress => mehr Pädagogik. In diesem beaufsichtigten Ruheraum können sich Schüler erholen oder selbstständig zu lernen, wenn sie aus psychischen, sozialen Gründen oder wegen Überlastung dem Klassenunterricht nicht mehr folgen können. An heutigen Schulen fehlen die Aufsichtsperson(en), die Überforderten bleiben im Unterrichtsraum, stören oft und bringen häufig den Unterrichtsplan zu Fall. In einer Klasse von 30 ist es unmöglich, ein Unterrichtskonzept dialogisch durchführen und gleichzeitig noch 1-2 Störer differenziert zu unterrichten. Bei Lehrern führen solche Anforderungen häufig zu Burnout. Bei den Schülern zeigen die Pisa-Studien die Vernachlässigung derjenigen, die häufiger dem Gleichschritt der Klasse nicht folgen können. Überdurchschnittlich viele Schulversager sind die Folge, deren Arbeitslosigkeit wir finanzieren.
Würde dies die Unterrichtsqualität in den großen Klassen von NRW (Klassenteiler=32 Schüler) nicht wesentlich verbessern?
MfG
Dietrich Krebs
Sehr geehrter Herr Krebs,
Sie haben über das Internetportal „abgeordnetenwatch“ eine Anfrage an mich gerichtet. Ich möchte mich dafür sehr herzlich bedanken.
Ich bin an einem Austausch mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sehr interessiert und freue mich über jede Zuschrift. Allerdings ist es mir wichtig, Schreiben unmittelbar und nicht über ein Internetportal zu beantworten.
Ich möchte Sie deshalb bitten, mir Ihre Frage über mein Büro in der CDU-Landesgeschäftsstelle (Wasserstr. 6, 40213 Düsseldorf) zukommen zu lassen oder mir eine Mail an norbert.roettgen@cdu-nrw.de zu schicken.
Mit freundlichem Gruß
Ihr Norbert Röttgen