Frage an Norbert Röttgen von Susi L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Dr. Norbert Röttgen,
warum werden in der Diskussion zum Thema "Klimawandel" eigentlich nur mögliche Strategien überlegt, die den Geldbeutel der Bürger belasten? Auch wenn ich prinzipiell über jede Idee in Richtung Klimaschutz dankbar bin, warum nicht erst das wirklich größte Problem ansprechen?
Nichts verursacht so viel CO2 Ausstoß wie unser täglicher Fleischkonsum. Eine fleischhaltige Ernährung verursacht im Gegensatz zu einer rein pflanzlichen bis zu 17 mal mehr CO2 – Äquivalent (1 Kilo Rindfleisch verursacht soviel CO2– Äquivalent wie eine Autofahrt von 70 km, während 1 kg Weizen nur für eine Strecke von ca. 1,5 km verantwortlich ist).
Ich glaube, dass das den meisten Fleischkonsumenten nicht bewusst ist und viele andernfalls bereit wären ihre Gewohnheiten zumindest etwas umzustellen. Dass es inzwischen eine Menge informierte Bürger gibt, die bei ihrer Kaufentscheidung durchaus an die Umwelt denken sieht man ja bereits am Öko-Boom der letzten Jahre.
Da, so die Tierrechtsorganisation "peta", 40% der CO2 Emissionen durch die Ernährung und den Konsum verursacht werden, könnte mit Aufklärung durchaus mehr erreicht werden als mit der Einführung der Energiesparglühbirne oder mit der Wärmedämmung von Mietshäusern.
Ich frage Sie also noch einmal: Warum wird das Problem nicht da angepackt wo es am größten ist? Warum wird nicht mehr an ein vernünftigeres Essverhalten in Richtung Vegetarismus und veganes Essen appelliert (sowohl hinsichtlich des Klimawandels als auch hinsichtlich der eigenen Gesundheit)? Und wenn neue Steuern beschließen, warum wird nie über eine "Fleischessersteuer" nachgedacht? Warum wird Vegetarismus nicht mehr politisch unterstützt wo er doch offensichtlich ein mehr als notwendiger Schritt in Richtung Klimaschutz bedeuten würde (ganz zu schweigen von all den wehrlosen Tieren, die uns dankbar dafür wären, ihnen damit ein Leben und Sterben voller Qualen und Angst zu ersparen)?
Mit freundlichem Gruss,
Susi Lapper