Frage an Norbert Maria Altenkamp von Linda P. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Altenkamp,
seit mehreren Wochen brennt es im Amazonasregenwald – nicht nur in Brasilien, sondern auch in anderen Amazonasanrainerstaaten vernichtet der Raubbau den Regenwald.
Was kann den tropischen Regenwald schützen?
Der Regenwald gilt als wichtige Kohlenstoffsenke – und hat wesentlichen Einfluss auf das globale Klima. Die Abholzung zu verhindern gehört zu den kostengünstigsten Maßnahmen in Sachen Klimaschutz – dies gilt als wissenschaftlich belegt.
Der Erhalt der Regenwälder gelingt nur, wenn die Landrechte den indigenen und lokalen Gemeinschaften übertragen werden. Die meisten Waldflächen weltweit gehören indigenen und lokalen Gemeinschaften, die sie gewohnheitsrechtlich nutzen. Nur bei ca. 10 % der genutzten Flächen sind die Landrechte für die Gemeinschaften anerkannt.
Landrechte für Indigene schützen die Tropen!
Als „Hüter des Waldes“ leisten die indigenen Gemeinschaften Widerstand gegen großflächige Abholzungen – ihre Rechte müssen gestärkt werden. Sicherung der Landrechte von indigenen Völkern stellt eine effektive, effiziente und gerechte Klimamaßnahme dar, die Regierungen umgehend ergreifen können.
Was können Sie tun?
Die Konvention Nr. 169 der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO) ist das einzige internationale Rechtssystem zum Schutz von Indigenenrechten.
Bisher haben 5 europäische Länder die ILO 169 ratifiziert: Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Spanien und Luxemburg. Jeder Staat, der die ILO 169 ratifiziert, stärkt international die Rechte indigener Völker und ihre Landrechte. Jetzt braucht es wichtige Staaten wie Deutschland, die völkerrechtlich mit der Ratifikation die Rechtsnormen der ILO 169 stützen.
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die Ratifizierung der ILO 169 für die Rechte indigener Völker anzustreben.
Meine Frage an Sie: Wie setzen Sie sich für die Ratifizierung der ILO 169 ein?
Mit freundlichen Grüßen
Linda Poppe