Frage an Norbert Hense von Inge S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Was halten Sie vom Bedingungslosen Grundeinkommen nach dem Modell von Götz Werner; d.h. aus einer Konsumsteuer finanziert?
Sehr geehrte Frau Sperr,
ich halte das Grundeinkommen für einen durchaus interessanten Ansatz, den es zu diskutieren gilt.
Ich selbst gehöre zu den Skeptikern. Der Ansatz mit einer hohen Konsumsteuer hört sich zwar gut an, funktioniert aber nur, wenn auch genügend Menschen wirklich einer Erwerbsarbeit nachgehen. Und aufgrund der Höhe, des Einkommens (1500 €) halte ich das für teilweise unrealistisch. Denn mit 1500 Euro hat man schon ein vergleichbar gutes Einkommen erreicht. Man könnte aber durchaus mit einem kleinem Grundeinkommen anfangen und schauen inwieweit man diesen Betrag erhöhen kann.
Da das bedingungslose Grundeinkommen hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass Arbeitslosen, aufgrund ihres geringen Einkommens, zu wenig Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird, denke ich das man dieses Problem einfacher und besser lösen kann, indem man keine Mehrwertsteuer mehr auf "Produkte des täglichen Bedarfs" erhebt.
Was Produkte des täglichen Bedarfs sind, ist genau festzulegen und in Zukunft entsprechend anzupassen.
So finde ich es unmöglich, dass z. B. auf Windeln 19% Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden und auf Trüffel nur 7%.
Ich denke allein schon mit dieser Steueranpassung, die recht unkompliziert von statten gehen könnte, könnte man Menschen mit geringem Einkommen effektiv unter die Arme greifen.
Bei weiteren Fragen, stehe ich für Sie gerne bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Hense