Frage an Norbert Geis von Lucas H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Geis,
ich möchte ihnen hiermit etwas auf die Sprünge helfen bezüglich der Diskussion die sie mit Herrn Brüning führen, da sie (und leider viele andere Politiker) meine Ansicht nach eine fest gefahren und veraltete Denkweise haben.
Solche Gewalt verherrlichende Spiele aus Gründen den Jungendschutzes zu verbieten mag ja auf den ersten Blick schön und gut sein. Aber aus Jugendschutzgründen müsste man dann ebenso Rauchen, Sex, Autos, Internet, Alkohol, Waffen, Schützenvereine, viele Filme uvm. komplett in Deutschland verbieten, denn alles kann indirekt für Kinder und Jungendliche gefährlich sein. Aus diesem Grunde müssen Jungendliche Mediengerecht (über die Schule z.B.) erzogen werden, wie es in Sachen Verkehr, Alkohol, Verhütung und Zigaretten schon seit Jahren praktiziert wird.
Ps.: Es ist schon seit Jahren verboten solche Spiele an Jugendliche zu verkaufen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie über Emsdetten scheinbar genauso viel Wissen wie über Killerspiele. Denn der Amokläufer von Emsdetten macht laut seines Abschiedsbriefes/-videos die Politik und seine Mitschüler verantwortlich, auf Computerspiele geht er jedoch nicht ein. Jemand der jahrelang gehänselt wird und keine Perspektive hat, KANN (wenn man kein gesundes Selbstwertgefühl hat) so austicken.
Zur Info: Für jede Sichtweise gibt es auch eine entsprechende Studie!!!
Sehr geehrter Herr Henrich,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Ich habe betont, dass natürlich nicht jeder zum Amokläufer wird, der Killerspiele konsumiert. Es kommt, wie Sie genau schildern, natürlich auch auf die Persönlichkeit an und auf ein gesundes Selbstwertgefühl und Umgang mit diesen Medien an. Diese Dinge sollten Kinder und Jugendliche durch die Familie lernen. Leider ist dies heute in vielen Familien nicht mehr der Fall. Sie werden oft, wie auch im Fall des Jugendlichen aus Emsdetten, alleine gelassen. Hier ist der Staat und auch die Politik gefragt. Sie sprechen auch das Alkohol- und Zigarettenverbot an. Auch hier ist die Politik gefragt. Der Fall des Jungen aus Brandenburg, der sich in ein Koma getrunken hat, ist erschreckend. Daher müssen auch hier Überlegungen angestellt werden, wie man diese Schieflagen verbessern und einen besseren Schutze der Kinder und Jugendlichen gewährleisten kann. Verbote allein sind nicht ausreichend, aber dennoch notwendig. Oft sind es leider Erwachsene, die trotz des Jugendschutzes, Killerspiele an Kinder und Jugendliche verkaufen und weitergeben. Ein Verbot von eindeutig gewaltverherrlichenden Spielen ist daher zu überlegen. Auch in Bezug auf den Alkohol müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen und Sanktionen durch stärkere Kontrollen ausgeschöpft werden. Die Aufklärung und Suchtprävention spielt dabei ein entscheidende Rolle und ist gleichermaßen auszubauen.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Geis MdB