Frage an Norbert Geis von Axel B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Hr. Geis!
Ich habe mit großem Befremden Ihre Kommentierung des Falles zu Guttenbg. gelesen. Sie haben aus meiner Sicht ein eigentümliches Rechtsverständnis. Anstatt sich mit den Fakten zu beschäftigen finden Sie eine Reihe von fragwürdigen Entschuldigungen.
Geradezu rührend ist die Aussage "Er hatte einfach nicht die Zeit, sich wie gewöhnliche Doktoranden mit aller Kraft seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen"
Einige Sätze später lese ich : "Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass für Herrn zu Guttenbg.andere Regeln gelten sollten"
Was gilt denn nun, Hr. Geis ? Gleiche Maßstabe für alle oder eben nicht???
Das Sie auf die Presse ,oder zumindest Teile davon, eindreschen ist doch nicht nachzuvollziehen. Die Aufgabe der Medien ist es ja gerade solche Vorgänge publik zu machen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie in der "Dienstwagenaffäre " von Ulla Schmidt Partei für die Dame ergriffen und sich über die medialen Auswüchse öffentlich aufgeregt hätten!
Hr. zu Guttenbg. hat die Salamitaktik gewählt. Zunächst waren es abstruse Vorwürfe gegen ihn. Als sich die Zahl der abgekupferten Seiten gegen Hundert bewegte plötzlich gravierende Fehler. Der Begriff Fehler ist bewusst von ihgewählt um die Brisanz seines Tuns herunter zu spielen. Selbstverständlich kann es in einer solchen Arbeit mal einen Zahlendreher oder eine fehlende oder falsche Fußnote geben, aber wenn anscheinend weit über 200 von insgesamt 475 Seiten fast unverändert abgeschrieben wurden,ist von gezieltem Betrug auszugehen.Dies müsste doch gerade bei Konservativen größten Protest auslösen!,denn sie tragen doch die Begriffe Ehrlichkeit, Anstand etc. wie eine Monstranz vor sich her.Aber nichts dergleichen. Wenn dies alles der Beliebigkeit anheim gefallen ist braucht man sich über die Politikerverdrossenheit nicht zu wundern!
Für Hr. zu Guttenbg. und nicht nur ihn glit: "Es ist leichter anderen den rechten Weg zu zeigen, als selbst auf ihm voran zu gehen"
Mit freundl. Grüßen
Axel Beu
Sehr geehrter Herr Beu,
Sie verzerren meine Aussagen. In dem ersten Zitat gehe ich auf die Frage ein, warum Herrn zu Guttenbergs mangelhafte Dissertation keinerlei Rückschlüsse auf seine Fähigkeiten als Bundesminister der Verteidigung zulässt. Mit der zweiten Aussage stelle ich fest, dass es im aktuellen Fall eben keine zwei Maßstäbe gab und gibt. Diese Behauptung geht angesichts der Tatsachen (Titelrückgabe und Rücktritt) an der Sache vorbei. Jedoch sollten alle Kritiker bedenken, dass auch Herr zu Guttenberg ein Recht auf ein geregeltes Verfahren und eine faire, vorurteilsfreie Berichterstattung hatte.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Geis MdB