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Norbert Geis
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Frage von Guido L. •

Frage an Norbert Geis von Guido L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Geis,

ich habe drei Fragen an Sie:

-Warum nehmen Sie Freiherr zu Guttenberg (in offensichtlich voreilendem Partei-Gehorsam) bezüglich der aktuellen Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit seiner Dissertation heute schon in Schutz?

-Wissen Sie heute schon mehr über das Ergebnis der inhaltlichen Prüfung seiner Doktorarbeit als die Prüfungskommision der Universität Bayreuth?

-Glauben Sie ernsthaft, dass wegen der bisherigen hohen Beliebtheit Ihres Parteifreundes zu Guttenberg sowohl innerhalb Ihrer Partei als auch in der deutschen Öffentlichkeit ein kausaler Zusammenhang mit einem (mittlerweile fragwürdigen) wissenschaftlich unantastbaren Zustandekommen seiner Dissertation herzuleiten ist?

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten!

Mit freundlichen Grüßen

(Dipl.-Ing. (FH)) Guido Langenstück

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Langenstück,

- Niemand bestreitet, dass der Minister beim Verfassen seiner Dissertation Fehler begangen hat. Er hat sie zugegeben, sich dafür mehrfach entschuldigt und die entsprechenden Konsequenzen gezogen, indem er seinen Doktortitel abgebgeben hat, in den er über sieben Jahre hinweg seine knappe Freizeit investiert hatte. Alle Fragen der Opposition wurden in der parlamentarischen Fragestunde beantwortet und die Universität Bayreuth bei der Aufklärung des Falles in jeglicher Hinsicht unterstützt. Das alles nützt ihm aber nichts. Die Meute braucht ein Opfer. So wird bei jeder Gelegenheit suggeriert, der Minister sei ein Betrüger und Lügner. Dies ist eine schwere Verleumdung, weil diese Behauptungen bis jetzt nicht bewiesen sind. Die Tatsache, dass damit gegen elementare demokratische Grundsätze verstoßen wird ist diesen Leuten egal. Gegen eine solche Einstellung muss Widerstand geleistet werden. Wenn Sie es ehrlich meinen, sind auch Sie dazu aufgefordert. Denn wenn man solche schwerwiegenden Vorwürfe erhebt, sollte man zumindest den Anstand haben, rechtsstaatliche Grundprinzipien einzuhalten und das Urteil der zuständigen Instanz abwarten. Stattdessen wird ein unbestritten verdienstvoller Bundesminister, aufgrund von wissenschaftlichen Fehlern, die er lange vor seiner Amtszeit begangen hat, mit Vorverurteilungen und Verleumdungen überschüttet. Die endgültige Beurteilung eines komplexen wissenschaftlichen Werkes ist nicht die Aufgabe der Opposition im Bundestag, der Medien oder anonymer Internetquellen, sondern obliegt der Universität Bayreuth. Dort verfügt man über die nötige Kompetenz, um das Ausmaß der Fehler entlang des Gesamtbildes der Arbeit nach wissenschaftlichen und rechtlichen Kriterien zu bewerten. Persönlich kann ich diese Unterstellung nicht glauben, weil sie weder nachgewiesen wurden, noch klingen sie sonderlich plausibel. Denn es würde doch die Intelligenz des Bundesministers beleidigen, wenn man ihm eine Täuschungsabsicht angesichts der Offensichtlichkeit der Fehler unterstellt. Er stand schließlich schon damals im öffentlichen Interesse und wäre im Falle einer Täuschungsabsicht sicherlich nicht so leicht durchschaubar vorgegangen. Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass er nicht die Auszeichnung "summa cum laude" erhalten hätte, wenn er nicht kein exzellentes Rigorosum abgelegt hätte. Dort konnte er nicht "täuschen". Entscheidend ist, ob Herr zu Guttenberg den Pflichten des Bundesverteidigungsministers gewachsen ist. Seine mutigen Reformanstöße, sein intensiver Einsatz für die Soldaten in Afghanistan und sein hohes Ansehen beweisen dies eindrucksvoll. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass diese Meinung nicht nur die Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan teilen, sondern auch die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung.

- Ich denke die Universität Bayreuth hat ein ureigenes Interesse daran, die Vorkommnisse einwandfrei aufzuklären. Die weiteren Ergebnisse erwarte ich gespannt.

- Die von Ihnen beschriebene Kausalzusammenhänge kann ich weder nachvollziehen noch teilen. Wer die Politik regelmäßig verfolgt, weiß aber wie sehr Herr zu Guttenberg aufgrund seines einmaligen Erfolges beneidet wurde und wird. Die andauernden und völlig überzogenen Rücktrittsforderungen der verzweifelten Opposition sprechen eine deutliche Sprache. Niemand bestreitet die Mangelhaftigkeit der Arbeit. Allerdings sollte die Tatsache, dass die Arbeit von Herrn zu Guttenberg nicht erst seit gestern einsehbar ist, dann aber zufällig kurz vor der ersten Landtagswahl im sogenannten Superwahljahr thematisiert wird, zu denken geben. Insbesondere da die Aufdeckung ganz offensichtlich aus einem bestimmten Lager erfolgte.

Ich erinnere nochmals daran, dass Herr zu Guttenberg die richtigen Konsequenzen gezogen hat und für die überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung damit der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Laut dem renommierten Wahlforschungsinstitut Infratest-dimap wollen rund 72% der Bürger, dass zu Guttenberg sein Amt weiterführt.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Geis MdB