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Frage von Georg M. •

Frage an Norbert Geis von Georg M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Geis,

ich habe mir Ihre Antwort auf die Frage von Herrn Jürgen Braucke durchgelesen.

Wissen Sie, dass es ein Lohnabstandsgebot gibt?
Außerdem beziehen offiziell 1,3-1,4 Mio. Menschen ergänzende Leistungen, d.h. ihr Lohn ist so gering, dass es zum Leben nicht reicht. Auch diese Gruppe sind Hartz IV Bezieher, ebenso Menschen die nicht min. 3 Stunden arbeiten können, da spricht man dann von Sozialgeld.
Die Zahl der aufstockenden Arbeitnehmer wäre wohl noch größer, wären davon nicht oftmals Frauen betroffen, die zwar weniger als Hartz IV verdienden, aber mit ihren Ehepartner eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft bilden und deshalb nicht anspruchsberechtigt sind.

Der Staatssekretär im Arbeitsministerium hat deutlich gemacht, dass die durch Herrn Westerwelle begonnene Lohnabstandsdebatte mit offensichtlich falschen Zahlen geführt wird.
Ich senden Ihnen hierzu einen Link des seriösen Senders NTV mit:

http://www.n-tv.de/politik/FDP-Kellnerin-verdient-mehr-article798059.html

Viele Politiker vergleichen einen Nettolohn immer mit dem Hartz IV Bezug von Familien.
Ist das Ihrer Meinung nach fair?
Auch Menschen die ihr eigenes Geld verdienen bekommen z.B. Kindergeld. Das müsste bei den Vergleichen dann auch dazu gerechnet werden.

Ist Ihnen bekannt, dass im SGB II steht, dass niemand der arbeitet weniger haben darf, als der der nicht arbeitet?

Als Mensch der unverschuldet berufskrank wurde, der bisher immer Beitragszahler war, fühle ich mich durch solche offensichtliche Fehleinschätzungen verleumdet. Ich arbeite trotzdem, habe einen 400 Euro Job und weiß, dass davon insgesamt 160 Euro anrechnungsfrei sind (Pauschale)
Können Sie verstehen, dass mich dann solche pauschalen Aussagen demütigen?

Mit freundlichen Grüßen

Georg Mayer

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Herr Georg Mayer,

ich danke Ihnen für Ihre Antwort und den Link zum Artikel auf n-tv.de. Ich kann Ihren Ärger über die Aussage von Herrn Westerwelle verstehen und wie bereits mein Kollege Herr Dr. Ralf Brauksiepe dargelegt hat, waren die Zahlen von Herrn Westerwelle nicht wahrheitsgemäß.

Nichtsdestotrotz geht es mir persönlich darum, dass sich Arbeit auch lohnen muss, d.h. konkret, dass Familien, die in die Sozialversicherung einzahlen und arbeiten gehen nicht weniger haben dürfen, als eine Familie, die ausschließlich von Sozialleistung lebt. Mir liegt es fern hier zu pauschalisieren, sondern ich möchte auf einen speziellen Missstand hinweisen, der in meinem Verständnis untragbar ist, wenn er denn auftritt.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Geis