Frage an Norbert Geis von Tilman K. bezüglich Jugend
Grüß Gott Herr Geis,
wenn man bei uns am Untermain sozialisiert ist, kommt man an der CSU nicht vorbei und ich selbst habe das viele Jahre so gehalten. Nun überlege ich mir als Familienvater ( ganz klassisch: Mittelstand, 2 Kinder, Haus ), welchem Familienbild meine Partei anhängt. Die für Familien mühevoll beschlossenen Sog. Entlastungen ab 2010 begünstigen m.E. nicht nur einen zu kleinen Teil der Eltern, sondern laufen mit dem Betreuungsgeld für daheimbleibende Kinder, gänzlich in die falsche Richtung. Grade die sozial schwachen Familien werden doch damit ermuntert, doppelt Geld zu sparen ( Kindergartenbeitrag + Betreuungsgeld ), was der Gesellschaft später wieder Mehrkosten beschert. Ich hätte es wesentlich sinnvoller gefunden - und stimme da mit fast allen Bekannten, die Kinder im Kindergartenalter haben überein - die Kindergartenbeiträge zu senken bzw einzelne Jahre ganz kostenfrei zu stellen. Lieber Herr Geis, ich bin als fest im Leben stehender Christ in vielen Dingen Ihrer Ansicht und frage: teilen wir auch hier die gleiche Meinung ? Wenn nein, wie argumentieren Sie ?
Herzlichen Dank für Antwort und Gruß aus dem Maintal: Tilman Kleinheins
Sehr geehrter Herr Kleinheins,
freundlichen Dank für Ihre E-Mail vom 02.01.2010.
Die Übernahme der Kindergartenkosten oder zumindest die teilweise Übernahme dieser Kosten wäre eine sinnvolle Entscheidung, würde aber sehr viel Geld kosten. Der vorgesehene Betrag für das Betreuungsgeld würde dafür nicht ausreichen.
Beim Betreuungsgeld geht es um die Anerkennung der Leistung der Frauen, die in den ersten drei Jahren die Kinder daheim betreuen. Eine Frau, die in dieser Zeit ihr Kind in eine Kindertagesstätte verbringt und selbst zur Arbeit geht, hat doppelten Vorteil: einmal nimmt sie die Leistung des Staates, die für die Betreuung eines Kindes in einer Kindertagesstätte mindestens mit 800,00 bis 900,00 € pro Monat zu veranschlagen ist, in Anspruch und zum anderen hat sie noch eigenes Verdienst. Die Frau, die daheim ihre Kinder betreut und nicht zur Arbeit geht, vollbringt in dieser Zeit eine große Leistung für die Gesellschaft insgesamt. Es kann kein Zweifel bestehen, dass die Kinder in dieser Phase des Lebens am besten von der Mutter betreut werden. Eine Betreuerin ist außerstande, die Leistung für ein Kind zu erbringen, die eine Mutter erbringen kann und zu 95 % auch immer erbringt. Nur bei etwa 5 % gibt es Ausfallerscheinungen. Das Betreuungsgeld ist nur eine Anerkennung, dient aber schon auch dem Geldbeutel der betreuenden Mutter. Von daher halte ich das Betreuungsgeld für richtig, wie im übrigen auch die allermeisten Familienverbände.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Geis, MdB