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Norbert Geis
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Frage von Martin W. •

Frage an Norbert Geis von Martin W. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Geis,

mit Schrecken habe ich heute von Ihren jüngsten Äußerungen bezüglich dem von Brigitte Zypries geforderten Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gelesen. Eines der von Ihnen bzw. Ihrem Fraktionskollegen Volker Kauder angeführten Argumente lautet, dass Kinder sowohl Mutter als auch Vater als Bezugsperson brauchen.
Meine Fragen zu diesem Thema:

1.) Sind Sie wirklich der Meinung, dass Kinder besser in anonymen Pflegeheimen denn bei Pflegeeltern untergebracht sind, die sie lieben und für sie sorgen - unabhängig ihrer sexuellen Orientierung?

2.) Wenn Kinder zwingend Mutter und Vater als Bezugsperson brauchen, was geschieht dann mit den Millionen Kindern die bei Alleinerziehenden Eltern aufwachsen? Würden Sie soweit gehen, für diese Kinder die Unterbringung in Pflegefamilien zu fordern, um sicherzustellen, dass sie sowohl eine Mutter als auch einen Vater haben?

Für die Beantwortung dieser Fragen wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Freundliche Grüße,

Martin Westermann

Link zum Artikel mit Äußerungen Geis/Kauder: http://www.vaticanradio.org/ted/Articolo.asp?c=305278

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Westermann,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Zum einen müssen Sie wissen, dass es wesentlich mehr heterosexuelle Paare gibt, die ein Kind adoptieren möchten, als es Kinder gibt, die zur Adoption freigegeben werden.

Im Wahlprogramm von CDU/CSU steht: "Familien sind dort, wo Eltern für ihre Kinder und Kinder für ihre Eltern dauerhaft Verantwortung übernehmen." In der Familie geht es um die Beziehung von Eltern und Kindern. Unter "Eltern" verstehen wir Vater und Mutter. Homosexuelle Paare können in diesem Sinn nicht Eltern sein und können deshalb auch Kinder nicht adoptieren. Es entspricht auch nicht dem Wohle des Kindes, wenn es bei Mama und Mama oder Papa und Papa aufwächst. Seit Menschengedenken wissen wir, dass die beste Entwicklung für ein Kind dann besteht, wenn es in einer guten Beziehung zu Vater und Mutter aufwachsen kann. Die einseitige Ausrichtung bei homosexuellen Paaren schadet der Selbstfindung des Kindes. Die von Frau Zypries vorgelegte Studie kann nicht überzeugen. Es gibt Studien aus Schweden und den USA, die genau das Gegenteil beweisen. Zudem handelt es sich um eine Querschnittsstudie, eine Momentanaufnahme. Aussagekräftig ist aber nur eine Langzeitstudie. Die befragten homosexuellen Paare wollen naturgemäß ihre gleichwertige Erziehung der Kinder unter Beweis stellen. Viele Frauen kommen aus einer gescheiterten Ehe. Es ist möglich, dass sie aufgrund ihrer Lebenserfahrung eine höhere Erziehungskompetenz haben. Dies kann aber nicht verallgemeinert werden. Deshalb ist die Interpretation durch Frau Zypries und ihre daraus erhobene Forderung nach einer Freigabe der Adoption wenig fundiert. Kinder, die bei Alleinerziehenden Eltern aufwachsen haben ja in der Regel dennoch den Bezug zum anderen Elternteil, sprich zur Mutter und zum Vater. Von daher entspricht Ihre Interpretationsweise nicht meiner Meinung.

Mit freundlichen Grüßen