Frage an Norbert Geis von Peter R. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Geis,

die öffentliche Petition gegen die Geschäftspraktiken der GEMA ist ein großer Erfolg. Über 52.000 Menschen haben in wenigen Wochen unterzeichnet und setzen damit ein klares Zeichen für einen baldigen Wandel!

Gebührenerhebungen und Verteilungspraktiken der GEMA scheinen – ähnlich wie bei der GEZ – nicht mehr zeitgemäß und gefährden das kulturelle Angebot etlicher Kleinveranstalter und vernichten somit Kultur. Insbesondere jungen Musikgruppen und Nachwuchskünstlern wird eine wichtige Spielwiese genommen bzw. Steine auf diese geworfen.

Mit großem Erstaunen stelle ich fest dass Sie in Ihrer Nebentätigkeit als Rechtsanwalt in Aschaffenburg die ständig kritisierte und zunehmend umstrittene GEMA anwaltlich vertreten.

Als ein solcher „Kleinveranstalter“ habe ich – durch Ihren Mandanten mit beinahe mafiösen Zuständen unter Druck gesetzt - in den letzten Jahren oft höhere Abgaben an die Gema bezahlt als durch die Veranstaltung überhaupt eingenommen wurde.

Scheinbar war dies der GEMA nicht genug.

Wetterbedingt musste ich im Jahre 2006 zwei Veranstaltungen absagen. Heute verklagen Sie, Herr Geis, mich im Auftrag Ihres Mandanten und fordern neben scheinbar willkürrlich festgelegten horrenden Summen auch sogenannte Kontrollzuschläge in Höhe von 100% des ohnehin unverschämten Rechnungsbetrags. Wohlgemerkt für Veranstaltungen die zu keiner Zeit stattgefunden haben!

Es würde mich interessieren wie Sie diese Nebentätigkeit mit Ihrem Amt als MdB in Einklang bringen und ob Sie sich auf Festen/ Kleinveranstaltungen in Ihrer Region noch wohlfühlen können?

Vielen Dank für Ihre Stellungnahme.