Frage an Norbert Baunach von Helmut S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo,
warum muss die Jugend nach wie vor abwandern und hat wenig Perspektive in Rostock und Umgebung. Genauso sieht es auch für ältere Arbeitnehmer aus. Was wollen Sie persönlich tun, damit sich weitere Unternehmen in Rostock ansiedeln?
Mfg Helmut Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
Sie sprechen mit Ihrer Frage eines der dringendsten Probleme an, das Thema Arbeitslosigkeit und ihre Folgen, wie Abwanderung der Jugend und der begabten Leistungsträger. Das Problem ist natürlich erkannt und bildet den Mittelpunkt unserer Bestrebungen, sowohl auf kommunaler Ebene, wie auch in der Landespolitik und auf der Ebene des Bundes. Aber es ist nun einmal so, dass die Politik keine Arbeitsplätze schafft. Dies kann nur die Wirtschaft tun. Ein Unternehmer aber trifft seine Standortentscheidung nach ganz eigenen Kriterien. Dabei spielt die "Standortgunst" eine große Rolle: die geographische Lage zu Oberzentren, das Vorhandensein einer guten Verkehrsinfrastruktur(Häfen, Autobahnen etc.), ein Reservoir an gut ausgebildeten Fachkräften usw. Die Bemühungen der Landesregierung aber auch der Hansestadt Rostock waren in der Vergangenheit stets darauf gerichtet, diese unternehmerischen Entscheidungen zugunsten der Standorte M-V bzw. Rostock zu beeinflussen, indem sie Einfluss auf die genannten Faktoren genommen hat. Es ist ja auch nicht so, dass es dabei gar keine Erfolge gegeben hätte. Das zeigt die Statistik der Ansiedlung von Unternehmen in M-V und speziell in und um Rostock. Natürlich müsste es noch mehr sein, um das Problem, das Sie ansprechen, zu lösen. Deswegen gilt es in der Zukunft, die guten Ansätze, die wir haben, auszubauen. Ich würde mir einen noch stärkeren Abbau der bürokratischen Hindernisse für die Wirtschaft auf allen Ebenen - der kommunalen Verwaltung und der Landesebene wünschen, denn dies ist ein ganz wichtiges Kriterium für eine unternehmerische Standortentscheidung: Wird mich die jeweilige lokale Verwaltung durch schnelle Entscheidungen und unbürokratisches Verhalten unterstützen oder durch Langsamkeit und Unprofessionalität eher hemmen? Hier sehe ich für die nächsten Legislaturperioden noch viele Möglichkeiten, das Prestige der Standorte M-V und speziell Rostocks zu verbessern. Erste Vorhaben zur Entbürokratisierung sind hier im Landtag auch mit meiner Stimme verabschiedet worden. Eine professionelle Wirtschaftsförderung sehe ich sowohl als kommunale Pflichtaufgabe als auch als Aufgabe der Landesregierung an.
Aus meinem unmittelbaren Arbeitsfeld kann ich z. B. die neue Landesbauordnung nennen, die ich als Bauausschussvorsitzender in den Landtag einbringen durfte. Hier haben wir entbürokratisiert, Bauen für Investoren, Bauherren erleichtert und angepasst an die Bauordnungen der anderen Länder, so dass z. B. auch ein Investor aus Baden-Württemberg gleiche Bedingungen vorfindet wie in seinem Land. Er keine kostspieligen Umstellungen vornehmen muss.
Mit freundlichem Gruß
Norbert Baunach