Norbert Amberger
ÖDP
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Frage von Thomas W. •

Frage an Norbert Amberger von Thomas W. bezüglich Verkehr

Wie stehen Sie zur einer evtl. neuen Rheinbrücke bei Altrip?

Was sind Ihre Ideen, um den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern?

Antwort von
ÖDP

Vielen Dank für Ihre Anfrage, Herr Weisbrodt!
Eine neue Rheinbrücke bei Altrip spaltet seit Jahren die Gemüter der Region. Rein wirtschaftlich gesehen wäre sie ein Segen für viele Pendler, die momentan weite Umwege in Kauf nehmen müssen oder auf die Rheinfähre angewiesen sind. Eine Entlastung anderer nahegelegener Rheinübergänge wäre die Folge.
Auf der anderen Seite würde wieder ökologisch wertvolles Land überbaut und durch Zubringer/Zufahrten vernichtet. (M. E. wurde sogar schon einmal eine Tunnellösung in Erwägung gezogen, was aber an den Kosten scheiterte). Weiterhin wäre natürlich die Belastung für die an der neuen Strecke gelegenen Anwohner erheblich.
Eine aus Sicht der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp) gangbare Lösung ergibt sich eigentlich aus Ihrer zweiten Frage, nämlich dem Ausbau und der Förderung des ÖPNV. Vor Jahrzehnten hat man im hiesigen Raum versäumt, ein vernünftiges Nahverkehrsnetz aufzubauen. Anstatt öffentliche Gelder in noch mehr Autobahnen und noch mehr Schnellstraßen zu stecken, wäre das Geld besser in einem attraktiven S-Bahnnetz aufgehoben gewesen. Denn die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass mehr Straßen immer nur noch mehr (Auto-)Verkehr nach sich gezogen hat. Und die Unterhaltung dieser Straßen bindet auch in Zukunft Gelder, die an anderer Stelle bitter nötig wären. Selbst die momentan hohen Benzinpreise (die in Zukunft noch weiter steigen werden) halten kaum jemanden davon ab, auf das Auto zu verzichten. Das Angebot des ÖPNV ist in vielen Gegenden einfach zu unattraktiv und auch zu teuer. Würde man einen Teil der Gelder anstatt in den Straßenbau und dessen Unterhaltung in den ÖPNV stecken, wäre eine Rheinbrücke bei Altrip wahrscheinlich überflüssig.
Im gleichen Maße, wie die Benzinpreise steigen, müssten eigentlich beim ÖPNV die Preise fallen, denn es ist allgemein bekannt, dass der Mensch nur reagiert, wenn es an den Geldbeutel geht. Wertvolle Energie würde eingespart, Abgase und die berüchtigten Feinstäube würden vermindert, ein Einkaufsbummel, Kino- oder Theaterbesuch in den Zentren wären stressfreier, da u. a. die Parkplatzsuche entfiele usw.
Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten und Ideen, die größtenteils auch kostenneutral umgesetzt werden könnten oder sogar Geld einsparen würden. Weitere Ideen und Anregungen zum den ÖPNV:
- Langfristig Auf- u. Ausbau von S-Bahnstrecken für die umliegenden Gemeinden
- Verkürzung der Taktzeiten auf etlichen Strecken, speziell in der weiteren Peripherie
- Senkung der Fahrpreise
- Attraktive Preise für Familien, Schüler, Senioren, Arbeitnehmer, usw.
- Einbinden von Großbetrieben bei der Fahrplan-/Preisgestaltung
- Evtl. weniger eng zusammenliegende Haltepunkte zugunsten von schnelleren Fahrzeiten.
- Zubringerdienste zu Knotenpunkten

Sie sehen, Herr Weißbrodt, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, die hier nur in aller Kürze und unvollständig angeschnitten werden können. Die Ökologisch-Demokratische Partei wird sich stets für eine Förderung und einen attraktiven Ausbau des ÖPNV einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Amberger