Was tun Sie dafür, um Schattenfamilien eine einfache Befreiung von der Präsenzpflicht zu ermöglichen? Wie arbeiten Sie daran, Onlinebeschulung möglich zu machen?
Liebe Nina Stahr, wir als Gruppe von Schattenfamilien haben uns gefreut, dass Sie sich öffentlich für die Priorisierung von Bildung vor dem Zwang zur physischen Präsenz in einem Gebäude einsetzen. Nach wie vor werden Familien dazu gezwungen, Leib und Leben von Kindern und Angehörigen aufs Spiel zu setzen, weil es keine Erlasse gibt, die eine Befreiung von der Präsenzpflicht aus gesundheitlichen Gründen für besonders Vulnerable und ihre Angehörigen leicht möglich machen. 10 von 100 mit COVID Erkrankten (auch mit leichtem Verlauf) werden laut mehrerer Studien chronisch krank. Wenn wir jetzt nicht für Infektionsschutz an den Schulen eintreten (Masken, Luftfilter) und jetzt nicht Onlinesparten an bestehenden Schulen finanzieren oder bestehende Onlineschulen als Beschulung offiziell anerkennen, wird das Problem immer größer. Bitte handeln Sie! Wir hoffen, dass Sie und Katrin Göring -Eckardt sich Verbündete suchen, um Präsenzbefreiungen zu erleichtern und digitale Bildung zu ermöglichen.
Sehr geehrte Frau S.,
Vulnerable Familien dürfen nicht aus dem Fokus der Politik geraten. Für dieses Anliegen setze ich mich weiterhin ein.
Darüber hinaus bin ich bin dafür, Online-Schulen für diejenigen Kinder zu öffnen, die sie brauchen. Auch Kinder mit Familienangehörigen vulnerabler Gruppen gehören meiner Meinung nach dazu. Somit könnten Familien geschützt und gleichzeitig bessere Bildungsteilhabe ermöglicht werden. Die Entscheidung hierzu liegt jedoch jeweils auf Länderebene. Natürlich setze ich mich aber auch bei meinen Kolleg*innen in den Ländern dafür ein.
Grundsätzlich aber ist für mich auch klar, dass wir bei der möglichen Öffnung von Online-Schulen von Ausnahmen sprechen, die eindeutig geregelt sein müssen. Die Regel bleibt immer die Präsenzpflicht in der Schule vor Ort. Ich bin im konstanten Austausch mit Bildungspolitiker*innen, Verwaltungen und Verbänden auf verschiedenen Ebenen, bei denen ich stetig auch für die Idee der Öffnung der Online-Schulen werbe.
Außerdem müssen wir die Problematik Long Covid verstärkt beleuchten. Ich freue mich daher sehr, dass es uns im parlamentarischen Verfahren zum Bundeshaushalt 2023 gelungen ist, für die Erforschung von Long Covid zusätzliche 6,5 Mio. € zur Verfügung zu stellen.
Herzliche Grüße
Nina Stahr