Warum stimmt die SPD nicht für einen AfD-Verbotsantrag?
Sehr geehrte Frau Scheer,
die AfD ist rechtsextrem und eine Gefahr für die Demokratie, daher befürworten mittlerweile viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land ein Verbot dieser Partei. Warum hört die SPD nicht auf den Willen eines Großteils der Bevölkerung, die klare Maßnahmen gegen Rechtsextremismus erwartet? Haben Sie die Demonstrationen gegen Rechts mitbekommen? Sie sind eine gewählte Vertreterin unserer Demokratie! Die bisherige Strategie („inhaltlich stellen“, „als Demokraten zusammenhalten“ etc.) hat leider erkennbar versagt. Auch wenn die Hürden hoch sind, erwarte ich, dass Sie ein klares Zeichen für unsere Demokratie setzen und diese nicht verraten. Stimmen Sie für einen AfD-Verbotsantrag und lassen Sie das Bundesverfassungsgericht prüfen!

Sehr geehrte Frau E.,
Innerhalb einer Koalition wird nur gemeinsam mit dem Koalitionspartner abgestimmt. Daraus resultiert auch die Antwort auf Ihre Frage, warm die SPD nicht für den Verbotsantrag stimmte. Eine Verständigung über einen Koalitionsantrag kam nicht zustande. Der öffentlich diskutierte Antrag ist somit ein sogenannter Gruppenantrag, dessen Vorlage zur Abstimmung von Seiten der Antragstellenden nur dann erfolgen wird, wenn eine ausreichende Mehrheit als gesichert gilt.
Vor einiger Zeit verfasste ich einen Vorschlag für ein erweitertes Antragsrecht, mit dem Ziel, dass auf diesen neuen Wegen der Vorhalt eines vermeintlich politisch motivierten Verbotsantrages eingegrenzt würde. Details zu diesem Vorschlag können Sie sowohl auf meiner Homepage als auch öffentlichen Medien entnehmen. Sie können mich hierzu auch gern über meine Bundestagsadresse kontaktieren: Nina.scheer@bundestag.de
Mit freundlichen Grüßen
Nina Scheer