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Frage von Karl G. •

Frage an Nina Hauer von Karl G. bezüglich Finanzen

Guten Tag Fr. Hauer,

Ihr Standpunkt zur Stilllegung des hessischen AKW in Biblis würde mich interessieren. Nach Expertenmeinungen könnte Biblis nachgerüstet weitere 50 Jahre betrieben werden. Stilllegung würde bedeuten, dass Hessen beachtliche Steuereinnahmen verlieren würde . Dies könnte Ihnen als Finanzexpertin auch nicht egal sein. Schließlich ist die deutsche Atomtechnologie mit der französischen vielleicht noch vergleichbar. In Frankreich redet kein Mensch von einem Ausstieg. Soll Hessen dann Atomstrom für seine Bürger teuer aus Frankreich oder Tschechien beziehen?

Mit freundlichen Grüßen

K. Gese

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Gese,

ich begrüße die für 2010 geplante Abschaltung von Biblis A und B. Im Jahr 2000 hat die Bundesregierung mit den Energieversorgungsunternehmen in einem Abkommen zum Atomausstieg vereinbart, die Nutzung der Kernenergie in Deutschland geordnet zu beenden. 2001 wurde dann das neue Atomgesetz vom Deutschen Bundestag beschlossen, das die Ausstiegsvereinbarung rechtsverbindlich umsetzt. Hintergrund für den Atomausstieg war vor allem die Gefährlichkeit dieser Technologie. Immer wieder kommt es zu Störfällen, auch in deutschen Atomkraftwerken. Darüber hinaus gibt es immer noch kein sicheres Endlager für den radioaktiven Müll. Jedes Jahr fallen 450 Tonnen radioaktiver Abfall bei der Stromgewinnung aus Atomenergie an. Es wäre unverantwortlich, diese Technologie auf ewig weiter zu betreiben und den nachkommenden Generationen ein immer größeres Entsorgungsproblem zu hinterlassen.
Im Übrigen ist Atomenergie keine billige Energiequelle. Die Atomenergie wurde seit ihrer Einführung mit fast 70 Milliarden Euro von der öffentlichen Hand subventioniert. Auch heute noch zahlt der Steuerzahler einen hohen Preis, beispielsweise für die Castortransporte. Ich setze für die Zukunft auf einen Energiemix ohne Atomenergie. Vor allem die Erneuerbaren Energien müssen wir weiter fördern und voranbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Nina Hauer, MdB