Frage an Niema Movassat von Marko L. bezüglich Gesundheit
Wie stehen Sie zu Homöopathie?
Sehr geehrter Herr L.,
ihre Frage ist sehr offen. Ich gehe davon aus, dass Sie nicht mein persönliches Empfinden zur Homöopathie ansprechen, sondern die Frage aufwerfen wollen, ob ich z.B. dafür bin, dass die Krankenkassen homöopathische Mittel erstatten. Denn in unserer freien Gesellschaft kann jeder selbst entscheiden, ob er zur Behandlung von Gesundheitsbeschwerden auf Homöopathie setzt oder nicht. Dazu kann ich kein Urteil als Politiker abgeben.
Politisch kann ich sagen: In einem solidarischen Gesundheitssystem ist es wichtig, sorgsam mit den begrenzten Beitragsmitteln umzugehen. Ein wissenschaftlicher Nachweis des Patientennutzens ist daher grundsätzlich für alle Maßnahmen unabhängig von der Heilmethode erforderlich. D.h. da wo bei homöopathischen Mitteln der entsprechende wissenschaftliche Nachweis erbracht werden kann, ist eine Erstattung durch Krankenkassen angezeigt.
Kritisch wird es, wenn mit Geldern der Krankenversicherungen umstrittene Behandlungen finanziert werden, während notwendige Maßnahmen wie Brillen und nichtrezeptpflichtige Arzneimittel von der Erstattung weitgehend ausgeschlossen sind. Ich nehme zwar den Wunsch nach Erstattung von homöopathischen Behandlungen in Teilen der Bevölkerung zur Kenntnis. Ich sehe aber auch die Gefahr, dass die Krankenkassen dadurch lukrative Versicherte anlocken möchten oder die Homöopathie nur deshalb erstattet, weil sie kurzfristig kostengünstiger ist als anerkannte Therapien.
Mit freundlichen Grüßen
Niema Movassat