Wie würden Sie eine Vollbefragung von Pflegefachleuten zu Pflegekammern gestalten?
Sehr geehrte Frau Westig,
die pflegerische Versorgung der Bevölkerung ist eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre. Internationale Studien (https://www.sbk.ch/files/sbk/archiv_zeitschrift/opendocs/2009_DE_Titelthema_Simon_komplett.pdf?fbclid=IwAR1cMOSU5EmbNF1F6L1Dt4zTpUZcmSay27mB1NJtzAQXFCzqNVHZR4GwmVE) beweisen, dass die Professionalisierung der Pflegeberufe die Versorgung der Bevölkerung verbessert und Ressourcen schont. Ein Baustein ist die Errichtung von Pflegekammern. Der Koalitionsvertrag sieht für die Bundesebene eine Vollbefragung aller Pflegenden zur Errichtung von Kammern vor. Verdi (https://gesundheit-soziales-nrw.verdi.de/themen/nein-zur-pflegekammer) und die SPD fordern dies auch für die bereits in Errichtung befindliche Pflegekammer NRW. Wie würden Sie ggf. sicherstellen, dass die Berufsangehörigen objektiv und faktenbasiert über das für und wider von Pflegekammern informiert werden?
Freundliche Grüße
Ludwig T.
Sehr geehrter Herr T.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Stärkung der Selbstverwaltung in der Pflege ist ein wichtiges Ziel, um die Pflege als Profession noch besser in die politischen Prozesse einzubinden. Dies kann zum Beispiel über den Aufbau von Pflegekammern erfolgen. Wichtig ist dabei, dass die Pflegekräfte in die Entscheidung eingebunden und entsprechend befragt werden. Eine solche Befragung sollte von einer guten und umfassenden Informationskampagne flankiert werden, die die Möglichkeiten und Grenzen einer Pflegekammer neutral und faktenbasiert aufzeigt. Die repräsentative Befragung der Pflegekräfte in NRW kann hier gut als Vorbild dienen.
Mit freundlichen Grüßen
Nicole Westig