Was sagen Sie dazu, dass es selbst in teuren Pflege- und Altenheimen mit vielen Kranken nur sehr selten Ärzte gibt? Das führt zu vielen Problemen. Wie ließe sich das verbessern?

Sehr geehrter Herr Eckart R.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die meisten Pflegeinrichtungen in Deutschland beschäftigen kein eigenes ärztliches Personal, sondern setzen die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Hausarzt der Bewohner fort. Zum einen wird so die freie Arztwahl der Bewohner gewahrt, die ja oft über Jahrzehnte ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Hausarzt aufgebaut haben. Zum anderen ist dies auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll, denn in den allermeisten Fällen reichen Hausbesuche von Ärztinnen und Ärzten aus der Nähe aus, um den gegebenen Bedarf an ärztlicher Versorgung in Pflegeeinrichtungen zu decken. Die Aufgabe der Pflegeeinrichtungen ist in erster Linie, Unterstützung bei Pflegebedarf zu geben. Die Anstellung von ärztlichem Personal ist daher auch mit Blick auf die Versorgungsqualität nicht zwingend notwendig. Allerdings sollte die Zusammenarbeit zwischen den Arztpraxen und den Einrichtungen verbessert und weniger bürokratisch gestaltet werden. Hier kann neben einer guten Organisation der Hausarztvisiten auch durch Digitalisierung viel erreicht werden. 

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Westig MdB