Nicole Walter-Mundt
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CDU
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Frage von Erhard J. •

Sehr geehrte Frau MdL Nicole Walter-Mundt, BILD-Chef Döpfner: *Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Für weniger machen die es nicht.* Was sagen Sie zu dieser Wut- bzw. Hetzrede?

Sehr geehrte Frau Walter-Mundt,

die Äußerungen von dem "Obersten Meinungsmacher" Deutschlands führen nur dazu,
dass die Wut auf die *Wessis bzw. Ossis* nach 33 Jahren noch größer werden.

Dabei ist es langsam Zeit alte Gräben zuzuschütten und alte Mauern
nieder zu reißen, welche uns Ost- und Westdeutsche trennen.

Wer solche Wut- und Hetzreden verbreitet sorgt dafür, dass Deutschland noch
in hundert oder tausend Jahren in Ost- und Westdeutschland geteilt ist.

Herr Döpfner hat sich zwar für seine Entgleisung entschuldigt. Allerdings kann
er sich gar nicht selbst entschuldigen. Er kann höchstens die Betroffenen bzw.
die Opfer um Entschuldigung bitten. Ob diese die Entschuldigung annehmen
oder nicht, steht auf einem eine ganz anderen Blatt. Ich habe diesbezüglich
erhebliche Zweifel.

Mit freundlichen Grüßen

Erhard J.

Nicole Walter-Mundt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr J.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Ost-West-Schranken im Kopf sind leider noch zu häufig in Dtl. anzutreffen. Ich setze aber darauf, dass die Nachwendegeneration hier eine andere Perspektive entwickelt hat. Ost und West wachsen immer weiter zusammen. Das spüre ich auch in meiner täglichen politischen Arbeit.

Herr Döpfner – soweit ich richtig informiert bin – hat in einer privaten Nachricht das Wahlverhalten in den Ostländern zugespitzt, was viele Menschen zurecht als Affront empfunden haben. Das Echo muss er nun aushalten. Die besagte Aussage hat er bereits selbstkritisch als „Quatsch“ richtiggestellt.

Politisch müssen sich die Parteien der Mitte, dazu zählt auch die CDU, dennoch hinterfragen, warum so viele Menschen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern Rechts- bzw. Linksaußenparteien wie die AfD und DIE LINKE wählen. Richtig ist, dass hier die Antworten auf Migrationsfragen, auf Energiefragen, die Lebens- und Wohlstandsverhältnisse andere sind, als z.B. in Bayern oder BaWü. Die beiden Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt bringen das häufig zum Ausdruck.

Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben.

MfG
 

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