Frage an Nicole Höchst von Arno G. bezüglich Sport, Freizeit und Tourismus
Sehr geehrte Frau Höchst
In Rheinland-Pfalz wurden in den letzten Jahren mehr als 110 Wandersteige /-wege mit Steuermitteln angelegt.
Nach meinem Wissen gelten davon gerade einmal 3 als Barrierefrei!
Meine Frage: Wie kann es sein, dass in der heutigen Zeit, mehr als 10 Jahre nach Unterschrift der UN Behindertenkonvention, behinderte in Deutschland derart ausgegrenzt und vernachlässigt werden.
Es würde viele von uns schon freuen, wenn wenigstens barrierefreundliche Wege ins Programm aufgenommen und angelegt würden.
Meines Erachtens ist dies eine erhebliche Benachteiligung für alle Behinderten Menschen in Rheinland-Pfalz.
Es ist nun mal so, dass man auch ohne Krankheit, Unfall oder Behinderung mit zunehmendem alter körperliche Einschränkungen hinnehmen muss.
Das heisst, dass die meisten Menschen mit zunehmendem Alter eine körperliche mitunter auch geistige Einschränkung erleiden werden.
Die einzige Möglichkeit dies zu vermeiden wäre vorher zu sterben.
Ist sicherlich auch keine tolle Alternative oder?
Es wir zwar viel in der Politik über dieses Thema geredet nur an den Taten hapert es.
Warum?
Mit freundlichen Grüßen
Arno Günther
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderte
Kontaktstelle Idar-Oberstein
Sehr geehrter Herr Günther,
in der heutigen Zeit sollte es Standard sein, so viele neue Wege wie möglich barrierefrei zu bauen. Warum viele Wege nicht barrierefrei sind, muss man im Einzelfall eruieren und kann viele Gründe haben. Manchmal geht es auch einfach nicht, da beim Erstellen von Wanderwegkonzepten auf viele Kriterien Rücksicht genommen werden muss. Barrierfreie Wanderwege stellen einen Sonderfall dar, welcher aber immer mehr berücksichtigt wird. Man ist jedenfalls aktiv an der Umsetzung dran. Ich teile jedoch Ihre Einschätzung, das man hätte schon viel früher agieren können und daher barrierefreie Wege noch nicht im gewünschten Umfange vorhanden sind.
Hier können sie die allgemeinen Kriterien nachlesen.
http://rlp.tourismusnetzwerk.info/download/Arbeitshilfe_Wegekonzept.pdf
Wanderwege unterliegen meist kommunaler Verantwortung oder unterstehen dem Touristikverband. Ausnahmen können bei Fernwanderwegen bestehen. Man unterscheidet nach Themenwanderwegen, Zertifizierten Wanderwegen und kommunale Wanderwegen. Die Kriterien können Sie hier nachlesen:
file:///E:/wanderleitfaden-rheinhessen.pdf
Die Wanderwege werden nach den Kriterien des Deutschen Wanderinstituts bzw. des Deutschen Wanderverbandes zertifiziert. Basis ist der von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH entwickelte „Wanderwege-Leitfaden Rheinland Pfalz“. 2018 wurde erstmals der Leitfaden für barrierefreies Wandern herausgebracht. Basis sind die Qualitätskriterien des Zertifizierungssystems „Reisen für Alle“.
www.rlp.tourismusnetzwerk.info///inhalte/leitfaeden/barrierefreies-rheinland-pfalz/barrierefreie-wanderwege/
Die Rheinland-Pfalz Touristik GmbH erklärt:
Zitat:
"Hintergrund für die konkrete Arbeit am Thema „barrierefreie Wanderwege“ sind die durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) ausgewählten Modellregionen „Tourismus für alle“ (mwvlw.rlp.de). Diese erhalten eine Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), um in ihrer Region eine barrierefreie touristische Servicekette auszubauen.
Das MWVLW initiierte gemeinsam mit der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT), dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und weiteren Partnern die Erarbeitung von drei Leitfäden für eine koordinierte Umsetzung barrierefreier Infrastruktur a) für barrierefreie Radwege, b) für barrierefreie Wanderwege sowie c) für barrierefreie touristische Fußwege-Leitsysteme. Diese beschreiben Vorgaben für die Entwicklung und Beschilderung von barrierefreien Wegen und sind Voraussetzung für eine Förderung (vgl. inklusion.rlp.de, rlp.tourismusnetzwerk.info)."
https://rlp.tourismusnetzwerk.info/barrierefreie-wanderwege/
Wanderwege werden aber nicht nur von der EU gefördert sondern können auch vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Mainz Fördergelder, sowie bei erfolgreicher Umsetzung die Bezeichnung "Prädikatwanderweg" erhalten.
https://mwvlw.rlp.de/fileadmin/mwkel/Abteilung_3/Tourismus/Mindestkriterien_zur_Foerderung__von_Praedikatswanderwegen_in_RLP_Nov._2015__2_.pdf
Ich werde unsere Landtagsabgeordneten bitten, sich mal nach dem Ausbau- und Planungsstand zu erkundigen, soweit dies noch nicht geschehen ist, und hoffe Ihnen Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
- Nicole Höchst MdB -
Weitere Fragen an Nicole Höchst
ich habe nie zur Mobilmachung aufgerufen und weiß auch nicht, woher Sie diese falsche Information haben. Frieden und Friedlichkeit sollten Basis jeder Auseinandersetzung sein.
(...) au von Storch verweist in ihrer Pressemitteilung auf den ideologischen Gender-Kampf als eigentlichem Zweck der Istanbul-Konferenz (...)
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Sehr geehrter Herr Rieder,
die von Ihnen gestellten Fragen werden von mir im beiliegenden Schreiben beantwortet.
Mit freundlichen Grüßen
Nicole Höchst MdB
i.A. Holger Prade (BL)