Frage an Natalie Hochheim von Gisela W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
hier: schimmelmann-denkmal. Sind Sie dafür, daß das Schimelmann-Denkmal entferntwird? Wenn ja, können Sie es sich vorstellen, daß es im (noch virtuellen) park postkolonial (wahrscheinlich Harburg) aufgestellt wird, zusammen mit anderen Zeugnissen der kolonialen Vergangenheit Hamburgs?
mfg
Gisela Walk
Sehr geehrte Frau Walk,
als ehemalige Politikerin, die für die GAL ein Jahr in der Bürgerschaft saß, wissen Sie natürlich, dass der Auf- und (eventuelle) Abbau der Schimmelmann-Büste auf dem Wandsbeker Markt eine Angelegenheit ist, für die die Bezirksversammlung Wandsbek verantwortlich zeichnet. Von daher möchte ich Ihnen empfehlen, Ihre Frage auch an die Abgeordneten dieses Gremiums (die ja ebenfalls via „Abgeordnetenwatch“ zu erreichen sind) zu richten.
Gleichwohl möchte ich auf Ihre Frage eingehen. Ich bin dagegen, die Büste (denn um eine solche handelt es sich – und nicht etwa um ein Denkmal!) von Heinrich Carl von Schimmelmann an dieser Stelle wieder zu entfernen, da diese in einem Gesamt-Kontext der Wandsbeker Geschichte zu verstehen ist. Und zweifellos hat Wandsbek Schimmelmann – wie auch Heinrich Rantzau und Tycho Brahe, die als Büste unmittelbar daneben stehen – viel zu verdanken.
Allerdings stimme ich denjenigen zu, die bemängeln, dass man sich durchaus etwas kritischer und ausführlicher mit Schimmelmann hätte auseinandersetzen können. Zwar ist sein „Dreieckshandel“ (und damit der Sklavenhandel, mit dem er den Großteil seines Vermögens verdiente) auf der begleitenden Hinweistafel erwähnt. Allerdings zugegebenermaßen nur kurz. Sicherlich hätten zahlreiche Diskussionen vermieden werden können, wenn man die Person Schimmelmann deutlicher in all ihren Facetten dargestellt hätte.
Mit freundlichen Grüßen
Natalie Hochheim