Frage an Natalie Hochheim von Christoph R. S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Dr. Natalie Hochheim
Hab noch nicht so ganz verstanden, warum Sie die 40h-Woche für richtig halten.
1. kann es sein, dass der Mangel an Geld in den öffentlichen Kassen der eigentliche Grund ist?
2. wenn weniger Leute mit einer Aufgabe beauftragt sind, vermindern sich dann Abstimmungsbedarf und Schulungskosten?
3. die Arbeitszeitverlängerung von 38,5h auf 40h stellt eine Kürzung des Stundenlohnes um 3,896% dar. Klingt Arbeitszeitverlängerung" einfach höflicher als "Lohnkürzung"?
Wie würden Sie sich verhalten, wenn da einige Mitarbeiter bei vermindertem Gehalt lieber weiter 38,5h arbeiten wollten. Oder wenn, bei gleichen Stundenlohn und dementsprechend verminderter Gehaltszahlung, die Mitarbeiter einer Dienststelle weniger arbeiten wollen, damit zum Beispiel die Lehrlinge nach der Ausbildung übernommen werden können?
Gruß
Christoph Strebel
Sehr geehrter Herr Strebel,
mit der Einigung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes wurde in Hamburg ein Ergebnis erzielt, das meines Erachtens einen guten, vielleicht sogar beispielhaften Kompromiß darstellt. Mit der Differenzierung der Arbeitszeiten nach Alter und Tarifgruppe sowie der Unterscheidung zwischen Beschäftigten mit und ohne Kindern wurde eine Lösung gefunden, mit denen die Tarifpartner auch und gerade ihrer familienpolitischen Verantwortung gerecht werden.
Mit diesem Abschluß liegt die durchschnittliche Arbeitszeit de facto bei rund 39 Wochenstunden. Dies halte ich für zumutbar, da diese einen Stellenabbau verhindert und so zur Sicherung der Arbeitsplätze beiträgt. In Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sollten alle zu Zugeständnissen und Kompromissen bereit sein, was hier den beiden Tarifparteien gelungen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Natalie Hochheim