Frage an Natalie Hochheim von Stephan W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Liebe Frau Hochheim!
Vielleicht ist es besser für Sie noch halbwegs heil aus dem Sumpf der politischen Intrigen rauszukommen????
Ich kann nicht beurteilen, inwieweit Sie durch ihr eigenes Hinzutun da hinein geraten sind.
Aber so wie sich die Herren der Schöpfung in Wandsbek aufführen, sollte sich keiner von diesen Männern erdreisten, Ihnen Ratschläge in punkto politisches Handeln und Feingefühl zu erteilen.
Wie wäre es allgemein mit einem Lehrgang über die Pflichten der von uns gewählten Volksvertreterinnen und -ern, egal in welchem noch sicheren Nest sie sich wähnen und zu viele faule Eier sie ausbrüten wollen?
Manche Hähne stellen sich doch wirklich zu dumm beim Erklimmen der Hahnenleiter an und es erreicht keiner von ihnen die ersehnten höheren Stangen. Dann muß der Oberhahn mal so kräftig hacken, wenn er denn rechtzeitig aufwacht.
Sonst kommt der böse Wahlvolksfuchs und nistet den ganzen Stall aus und weiter geht das Gehacke mit einer anderen Geflügelschar
Manchmal hackt ein Hahn dem anderen beim Flügelschlagen doch ein Auge aus. Dann ist Aufregung im Geflügelstall und die Hähne geraten beim Stolzieren ins Stolpern.
Aber was haben wir Hamburgerinnen und -er davon?
Ich glaube, wir haben die Hähne und Hühner verdient, die wir im Mist rumwühlen lassen.
Ich grüße Sie Frau Hochheim!
Stephan Watrin!
Sehr geehrter Herr Watrin,
herzlichen Dank für die originelle Parabel, die ich krankheitsbedingt leider erst jetzt (dafür mit Vergnügen) gelesen habe. Wenngleich derzeit sicher eine gewisse Aufregung im „Hühnerstall“ herrscht, kann jedoch von einer „Stolpergefahr“ keine Rede sein. Sollten Sie mit Ihrer Formulierung auf die in der Presse angedeutete angebliche Gefährdung der Regierungsmehrheit anspielen, möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich gemeinsam mit Bruno Claußen und Ralf Niedmers am vergangenen Dienstag (22. März), eine Pressemitteilung herausgegeben haben, in der wir erklären, daß die CDU-Regierungsmehrheit in Hamburg nicht gefährdet war und ist und daß der CDU-Senat unter Ole von Beust unser vollstes Vertrauen genießt.
Lassen Sie mich noch ein Wort zu ihrem recht pessimistisch klingenden Schlußsatz sagen. Ich bin durchaus der Meinung, daß Hamburgs Parlamentarier engagierte und gute Arbeit leisten und ihren Auftrag – auch fernab aller „innerställischen Spielchen“ – ernst nehmen. Und in Zukunft steigt die Einflußnahme der Hamburgerinnen und Hamburger auf die Zusammensetzung der Bürgerschaft bekanntlich noch erheblich. Bei der nächsten Hamburg-Wahl im Jahr 2008 werden immerhin 71 Abgeordnete direkt und unmittelbar in den 17 Wahlkreisen gewählt, während nur noch 50 Abgeordnete über die Landeslisten der Parteien ins Rathaus einziehen werden. Auf beiden Wahllisten kann der Wähler seine Stimmen panaschieren wie kumulieren. Die Möglichkeit, direkt auf die personelle Zusammensetzung ihres Landesparlaments Einfluß zu nehmen, erhöht sich damit für die Wählerinnen und Wähler also drastisch.
Ich bin guten Mutes, daß die Hamburger dann wirklich die „Hähne und Hühner“ haben, die sie (im positiven Sinne) verdienen!
Mit freundlichen Grüßen
Natalie Hochheim