Frage an Nanne Wienands von Armin W. bezüglich Staat und Verwaltung
Sehr geehrte Frau Wienands,
als Einwohner des Landkreises Hof werden wir hier willkürlich dem Wahlkreis Wunsiedel zugeteilt. Wie kann ich dann mit meiner Wahl noch Einfluss auf die Politik in unserem Landkreis nehmen? Der Schwerpunkt liegt doch eindeutig in Wunsiedel/Marktredwitz und wir sind nur ein Anhängsel. Ein einziger Wahlkreis HO-WUN wäre noch zu verstehen. Hier sind wir nach Hof orientiert und nicht nach MAK/WUN. Versuchen Sie doch mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln von hier nach Hof bzw nach Wunsiedel/Marktredwitz zu kommen. Nach Süden gibts nur das Verkehrsmittel eigener PKW, die Bahnstrecke nach Marktredwitz hat man ja ab Selb stillgelegt und die Gleise entfernt. Auch Busse sind eine Fehlanzeige.
Für die Erreichung eines Arbeitsplatzes in MAK ist das eine Katastrophe!
Was werden Sie dagegen tun?
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Sehr geehrter Herr Wölfel,
der Einteilung der Stimmkreise stehe ich auch kritisch gegenüber. Die sechs Orte des Landkreises Hof, die zum Stimmkreis Wunsiedel gehören, haben freilich nicht viel mit dem Landkreis Wunsiedel zu tun (Regnitzlosau, Rehau, Schwarzenbach/Saale, Weisdorf, Sparneck und Zell). Es geht um eine gerechte Stimmenverteilung, aber die Politik mit ihren Inhalten bleibt da auf der Strecke. Ich persönlich war eigentlich immer in beiden Landkreisen (Hof und Wunsiedel) aktiv und kenne mich in beiden ganz gut aus, aber die Politiker anderer Parteien tun sich da schwer. Das hat natürlich auch Vorteile - sie müssen sich jetzt mal mit dem Nachbarlandkreis befassen. Für den Wähler ist das alles natürlich nicht sehr transparent. Sie sind da eine sehr positive Ausnahme!
Als Grüne setze ich mich für eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs ein. Leider setzen die großen Parteien aber mehr auf den Individualverkehr, und wollen lieber eine Fichtelgebirgsautobahn als ein vernünftiges Zug- und Busnetz. Ihre persönliche Situation zeigt ja die Probleme anschaulich auf. Auch ich versuche den ÖPNV zu nutzen so oft es geht, aber ich bin immer dankbar, wenn ich Verbesserungsvorschläge bekomme, die man an die zuständigen Ämter weitergeben kann.
Den Grünen wird - sollten sie in der Opposition bleiben - nichts anderes übrig bleiben, als den Finger immer wieder in die Wunde zu legen und die besseren Vorschläge zu machen. Man braucht dazu einen sehr langen Atem. Von einer grünen Regierung in Bayern träume ich zwar, aber da wird es realistisch sein, wenn wir die Wahl abwarten!
Sie fragen, wie Sie Einfluss auf die Politik nehmen können. Ganz einfach, Herr Wölfel, werden Sie aktiv! Nicht nur bei der Wahl ein Kreuzchen machen, sondern zu Wahlveranstaltungen gehen und seine Meinung sagen. Oder: Sie werden Mitglied einer Partei und mischen sich ganz aktiv ein. Sie glauben garnicht, was man da alles lernen kann, und wie interessant es ist. Ich lade Sie ein!
Mit herzlichen Grüßen
Nanne Wienands
Weitere Fragen an Nanne Wienands
(...) Auch die A 93 wird gern "umfahren" - und zwar auf der alten B15 quer durch die Stadt Hof. (...) Meiner Meinung nach müsste man einfach nur das Verkehrsschild aufstellen "Durchfahrt für Transitverkehr verboten"; und dieses Verbot müsste kontrolliert werden. (...) Die zuständigen Straßenverkehrsbehörden haben eigentlich alle Befugnisse dazu. (...)
(...) es freut mich, wie intensiv Sie sich mit der Sache befassen. Die Idee mit der Schmalspurbahn müsste man von einem Experten prüfen lassen - das bin ich nun ganz und gar nicht, aber ich wäre schon sehr froh, wenn die Strecke Selb/Plößberg - Asch/Eger wieder reaktiviert würde. Dafür findet am Samstag, den 13.9.2008 den ganzen Tag über eine große Veranstaltung an der Strecke statt, an der mit Sicherheit eine Menge einflussreicher, bahnkompetenter Menschen teilnehmen. (...)
(...) Ich engagiere mich aktiv seit mehr als acht Jahren in der "Bürgerinitiative gegen eine Fichtelgebirgsautobahn". Abgesehen davon, dass es ein Frevel wäre, durchs Fichtelgebirge noch eine Autobahn zu bauen, ist es aufgrund der ganz offiziellen Zahlen völliger Unsinn, die B303 ist nicht so stark befahren, wie oft behauptet wird. (...)