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Nadine Hoffmann
AfD
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Frage von Maria L. •

Wie stehen Sie zu der Aussage Ihrer AfD-Kollegin Nicole Höchst, dass unsere Gesellschaft Frauen in die Erwerbstätigkeit zwingt und Frauen somit davon entfremdet ihrer Mutterrolle nachzukommen?

Sehr geehrte Frau Hoffmann,

unser Land steht vor der riesigen Herausforderung des Fachkräftemangels. Ihre Partei und Sie persönlich haben angegeben, das Fachkräfteproblem nicht durch das Anwerben ausländischer Arbeitskräfte lösen zu wollen.

Wie stehen Sie vor diesem Hintergrund zu der folgenden Aussage Ihrer Parteikollegin und Bundestagsabgeordneten: "Eine gottlose Zeitgeist-Gesellschaft zwingt Frauen in die Erwerbstätigkeit. Sie werden mit [sonst drohender] Altersarmut erpresst. (...) Damit werden Frauen zunehmend von ihrem natürlichem Wesenskern entfremdet, in der Mutterrolle überhaupt erst Erfüllung zu suchen." ("Vereinbarte Debatte zum internationalen Frauentag", 158. Sitzung, TOP 22, Rede Nicole Höchst, 15.03.2024, um 9.38 Uhr, Mediathek des Deutschen Bundestags, 15.03.2024 https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7608697#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NjA4Njk3&mod=mediathek)

Glauben Sie, dass es der Lösung des Fachkräftemangels zuträglich ist, wenn die Hälfte der deutschen Bevölkerung daheim bleibt und gleichzeitig keine ausländischen Fachkräfte angeworben werden sollen?

Und wie stehen Sie zu der o.a. Aussage vor dem Hintergrund der Emanzipation der Frauen?

Vielen Dank.

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Vielen Dank für Ihre Frage. 

Was Nicole Höchst hier beschreibt, ist die Tatsache, dass sich Frauen gezwungen fühlen können, zwischen Kind oder Karriere entscheiden zu müssen beziehungsweise zwischen Mutterschaft und Beruf. Das entspricht nicht nur persönlichen Gesprächen, die ich geführt habe, in denen unter anderem die Sorge besteht, eine Schwangerschaft erschwert die Rückkehr in den Beruf, sondern auch wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich will dies am Beispiel der Akademikerinnen festmachen, die dafür oft herangezogen werden und füge deshalb diesen Link ein: https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/kinderwunsch-akademikerinnen-wuenschen-sich-haeufiger-kinder-als-andere-frauen/13659930.html.

Was wir von der AfD sagen, ist jedoch nicht, dass wir Fachkräftemangel gar nicht durch Einwanderung lindern wollen. Schließlich verweisen wir auf Länder, die Einwanderung unter dem Gesichtspunkt des Arbeitsmarktes sehen. Gut ausgebildete und arbeitswillige Migranten schließen bereits jetzt Lücken, zum Beispiel im Gesundheitssektor. Was wir ablehnen, ist, den Fachkräftemangel ausschließlich durch Einwanderung schließen zu wollen. Unsere Kinder und Jugendlichen müssen dazu befähigt werden, diese Berufe ausüben zu können. Wie die Situation in Thüringen ist, stellt dieser Artikel fest: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/schulabbrecher-abschluss-abgaenger-bildung-100.html. 

Auf lange Sicht gesehen, man könnte auch das Wort nachhaltig verwenden, stellt sich Deutschland selbst ein Bein. Wir werben Fachkräfte aus anderen Ländern ab und setzen prioritär auf Zuwanderung, vernachlässigen die eigene Jugend und sehen gleichzeitig zu, wie immer mehr Gutausgebildete das Land verlassen (https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/705492/immer-mehr-leistungstraeger-wandern-aus). Deutschland agiert hier nicht nachhaltig. Ich bezweifle, dass das ein gutes Ende nimmt.

Wer das Problem ernsthaft angehen will, muss sich die Bevölkerungsentwicklung, die Bildungspolitik, die Familienpolitik und die Steuerpolitik ansehen, die zum Fachkräftemangel führen. Nun zu sagen, alle Frauen müssen in die Berufe oder dürfen nicht aus den Berufen in die Mutterschaft, führt nur kurzfristig zu einer Entlastung. Denn mit noch weniger Kindern in Deutschland kommt die nächste Fachkräftelücke automatisch. Keine Kinder zu bekommen, heißt dann, keine zukünftigen Facharbeiter in Deutschland erziehen und ausbilden zu können.

Insofern, und das war ja Ihre Frage, kann ich die Aussage von Nicole Höchst nachvollziehen. Dass die eine Hälfte der Bevölkerung zuhause bleiben soll, hat Frau Höchst allerdings nicht gesagt. Das ist Ihre Interpretation. 

Wofür sich eine Frau entscheidet, obliegt natürlich ihr selbst.

Unsere Positionen finden Sie auch in den entsprechenden Programmen auf Bundes- und Landesebene.

 

 

 

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