Würden Sie (Ihre Partei) einer Erhöhung des Verteidungshaushaltes zustimmen, wenn hier eine neue Definition des Begriffs "Verteidigung" gefunden würde?
Sehr geehrter Herr Kenk,
vielleicht ließe sich bei der Frage zur Erhöhung des Verteidungshaushaltes mit Ihrer Partei eine Übereinstimmung erzielen, wenn unter "Verteidigung" besser "Erhalt des Friedens" verstanden würde mit einer Beschränkung des Anteils rein militärischer Ausgaben. Dann könnten Ausgaben für Entwicklungshilfe (die heute eher eine Institution zur Förderung der deutschen Wirtschaft ist) und Ausgaben für den Erhalt (die Wiederherstellung?) des sozialen Friedens zwischen Migranten und Deutschen in höherem Maße als bislang hier einbezogen werden.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich fassen Sie mit Ihrem Vorschlag eigentlich unser Wahlprogramm gut zusammen.
Wir wollen die im Verteidigungshaushalt eingeschlagene Aufrüstung stoppen und wieder Gelder kürzen und sie stattdessen in Entwicklungshilfe, aber auch in soziale Projekte innerhalb Deutschlands stecken. Dies ist Teil unseres durchfinanzierten Wahlprogramms.
Den Finanzierungsvorschlag finden Sie hier:
https://www.die-linke.de/fileadmin/user_upload/20210907-Einnahmen_Ausgaben.pdf
Bezüglich Entwicklungshilfe fand ich auch den Vorschlag von Matthias Höhn sehr charmant statt dem NATO 2%-Ziel ein 1+1 Prozent-Ziel zu schaffen: 1 Prozent für Rüstung und 1 Prozent für Entwicklungshilfe.
Das wäre der höchste Entwicklungshilfe-Haushalt den Deutschland je hatte.
Die Finanzierung der Einzelmaßnahmen müsste aber aus unserer Sicht schon über die zuständigen Ministerien laufen (Entwicklung und Soziales). Über den Haushalt wird aber ja sowieso gesamt zugestimmt. Dementsprechend würde ich also einen Haushalt der statt Rüstung mehr in Entwicklung und sozialen Zusammenhalt investiert zustimmen.